Basketball als Basis der Begegnung

Ein Basketballspiel der ungewöhnlichen Art ermöglichte am vergangenen Wochenende das Freundschaftsspiel des syrischen Exil-Teams "Souriana" mit der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) Mannschaft der Eisbären Bremerhaven.

Taktikbesprechung nach dem ersten Quarter
Taktikbesprechung nach dem ersten Quarter

Ohne Hintergrundwissen mutete es an, wie die spontane Zusammenkunft eines All-Star Teams mit nahöstlichen Wurzeln: Am vergangenen Samstag besuchten 15 Geflüchtete syrische Basketballtalente aus ganz Europa den hohen Norden, um in der Halle des Nordseestadions Bremerhaven ihre Künste am Ball mit den jungen Profi-Aspiranten der Eisbären zu messen.

Bei den "All-Stars" handelt es sich um das Team "Souriana" - eine Mannschaft aus syrischen Basketballern, die vor ihrer Flucht in den höchsten Ligen ihres Landes und vielfach in der syrischen Nationalauswahl spielten.

Seit 2016 treffen sie sich durch die Initiative ihres Trainers Mahmoud Al-Abed zwei bis dreimal im Jahr um gemeinsam gegen andere Mannschaften anzutreten, Erlebnisse zu sammeln sowie festzuhalten und mit deutscher Sport- sowie Vereinskultur und vor allem Menschen in Kontakt zu kommen.

Viele der Syrer haben bereits Verbindungen zu ansässigen Vereinen geknüpft, spielen und trainieren in Deutschland, aber freuten sich dennoch strahlend und dankbar über die Möglichkeit gegen die Eisbären antreten zu können und Bremen sowie Bremer Menschen kennen zu lernen.

Auch für die rund 200 Zuschauer, die teils mit dem Shuttlebus aus Bremen angereist waren, bildete das Spiel der sehr unterschiedlichen Mannschaften hörbar etwas Besonderes.

Speziell die gemeinsame Shuttle-Rückfahrt mit den Basketball-Hochkarätern, war nach diversen Selfies für viele unter anderem syrische Fans noch einmal ein nachgeschobenes Highlight "zum Anfassen".

Auch wenn vielen syrischen Spielern durch Berufsausbildungen, Sprachkurse und die neue Lebenssituation nicht mehr viel Zeit fürs Training bleibt, gewann beim Spiel die Erfahrung von "Souriana", in dieser, auch für die Bremerhavener nicht alltäglichen Spielkonstellation, gegen die U19-Talente mit 90:78. "Wichtiger ist jedoch der Spaß am Sport und das gemeinsame Erlebnis", betonte Coach Al-Abed, der in Düsseldorf selbst bereits einen der jetzigen Leistungsträger der Eisbären trainiert hatte. Er fühle sich bei seinem zweiten Besuch in Bremen durch die herzliche Mentalität fast "wie in einer Familie“.

Möglich gemacht wurde das Event organisatorisch durch eine Kooperation des Programms "Integration durch Sport" im Landessportbundes Bremen (LSB), dem Bremer Rat für Integration (BRI) sowie den Eisbären Bremerhaven. Außerdem beteiligte sich Jasmina Heritani als Vertreterin des Syrischen Exil Kulturvereins (SEKu), der die Mannschaften nachträglich zum Kennenlernen, Essen und Rahmenprogramm in der Bremer Innenstadt einlud. Auch die Sozialsenatorin Anja Stahmann nahm sich bis zum Abend Zeit um die zahlreichen Gäste bestens willkommen zu heißen und kennen zu lernen.


  • Taktikbesprechung nach dem ersten Quarter
  • Der Einsatz stimmte auf beiden Seiten
  • Die Teams mit Sozialsenatorin Anja Stahmann