Das internationale Gorodki-Forum 2015 förderte Gendergedanke im Gorodkisport

Das internationale Gorodki-Forum in Karlsruhe gibt es schon seit einigen Jahren und ist ein Highlight der Gorodkisaison in Deutschland. Zum diesjährigen Forum vom 29. bis 31. Mai 2015 gab sich aus Anlass des Jubiläums 300 Jahre Stadt Karlsruhe auch der Präsident des internationalen Gorodkiverbandes (IFGS) Dr. Mamdouh Alkhatib (Russland) und die drei Vizepräsidenten Alexander Kulak (Weißrussland), Michail Efremov (Estland) und Edwin Feser (Deutschland) die Ehre.

Im Rahmen eines Symposiums erläuterte Alkhatib, dass die integrativen Ansätze und offene Gestaltung des Eurogorodki, das in Deutschland immer mehr Anhänger findet, positive Wirkung auf den Gorodkisport in anderen Ländern habe. Darum, so Alkhatib weiter, haben interkultureller und internationaler Austausch eine wichtige Funktion in diesen Prozessen. Neben der neuen Variante Eurogorodki kommen aus Deutschland auch Impulse in Sachen Gender. Waren Frauen bisher wenig oder gar nicht in der Sportart Gorodki aktiv, entschieden die Veranstalter für dieses Jahr, ausschließlich ein Turnier für gemischtgeschlechtliche Paare durchzuführen. Mit recht großer Resonanz, auch aus dem Ausland. „Das internationale Gorodki-Forum in Karlsruhe dient traditionell einem Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre Erfahrungen mit dem Gorodkispiel und bietet uns Möglichkeiten, neu Formate der Veranstaltungsorganisation zu testen“, so Edwin Feser, Impulsgeber von Gorodki in Deutschland. Mit seinem Team von der Gorodkiabteilung des FV Grünwinkel, unterstützt durch weitere Sportvereine aus Baden-Württemberg, war er für die Organisation und Umsetzung des Forums zuständig.
Zu Beginn der dreitägigen Veranstaltung ließ es sich der Bürgermeister der Stadt Karlsruher, Martin Lenz, im Bürgersaal nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass Karlsruhe 2001 Ausgangspunkt für die Erfolgsgeschichte des Gorodkispiels in Deutschland war. Mittlerweile haben sich bundesweit zahlreiche Vereine und Abteilungen gegründet aus denen wiederum die insgesamt 80 TeilnehmerInnen des Gorodki-Forums kamen. Neben einigen theoretischen Workshops lag das Hauptaugenmerk auf der Sportpraxis. Erfahrene Trainer aus der Ukraine und Russland gaben den SpielerInnen auf der Gorodkianlage des FV Grünwinkel wertvolle Tipps. Den Höhepunkt bildete das Gorodkiturnier der gemischten Paare am zweiten und dritten Veranstaltungstag. Nach spannenden Spielen gingen, wie erwartet, die obersten Podiumsplatze an die ausländischen Gäste. Den Turnierpokal erangen Alexandr Kulak und Tatjana Yarschewich aus Molodechno (Weißrussland), die sich vor Aljona Dreschel und Alexander Kostyanoy (Kiev) und Elena Berezneva und Dmitri Boyarkin (Minsk) behaupten konnten. Als bestes deutsches Paar belegten Olga Kolobanov und Alexej Dieser von der SG Reutlingen einen erfreulichen fünften Platz, dicht gefolgt von Irina Schatz und Alexander Ufimzev vom TSB Schwäbisch Gmünd.
„Mit 25 Teams aus der Ukraine, Weißrussland, Estland, Russland sowie mehreren deutschen Bundesländern haben wir einen bunten und sehr spannenden Teilnehmerkreis rekrutiert. Vor allem für die deutschen Paare war es eine gute Gelegenheit, wichtige Erfahrungen im Vergleich mit den Spielerinnen und Spieler aus dem Ausland sammeln zu können. Trotz einem zum Teil deutlichen Klassenunterschied war das ganze Turnier sehr spannend“, freute sich der Turnierleiter Stefan Schäfer aus Schwäbisch Gmünd.
Bei der Siegerehrung und in Anbetracht der komplett versammelten Funktionärsriege des IFGS, brachte die Sportamtsleiterin der Stadt Karlsruhe, Silke Hinken, die Stadt als zukünftigen Austragungsort für eine Gorodkiweltmeisterschaft ins Spiel, nachdem sie bereits 2006 Gastgeber war.
„Diese Option für eine nächste Gorodki-Weltmeisterschaft in Karlsruhe werden wir natürlich gut überlegen und prüfen. Die Unterstützung von der Stadt ist uns sehr wichtig. Weitere Mitstreiter müssen wir dafür noch gewinnen. Erfahrungen aus den letzten Jahren mit unseren Veranstaltungen und Engagement in Vereinen lassen uns mit einem großen Optimismus diese Sache angehen“, so Edwin Feser.


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