Dritte Generation der Zugewanderten ist häufig in Sportvereinen aktiv

Die dritte Generation an Zuwanderern/innen ist ähnlich häufig in Sportvereinen aktiv wie Einheimische. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Integrationsministeriums Baden-Württemberg.

Foto: Hermann Scholz
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Die Studie „Integration gelungen?“ unter der Projektleitung von Professorin Claudia Diehl und Professor Thomas Hinz von der Universität Konstanz untersucht, inwiefern sich die Integration der fünf größten Zuwanderergruppen in Baden-Württemberg im Verlauf dreier Generationen verändert hat. Forscher befragten insgesamt 2.566 Jugendliche und Erwachsene mit Wurzeln in der Türkei, im ehemaligen Jugoslawien, in Italien, in der ehemaligen Sowjetunion und in Polen.

Bezüglich der Teilhabe in Vereinen und Organisationen (z. B. Sport, Religion, Kultur) zeigen die Ergebnisse, dass insbesondere die Teilhabe der dritten Generation von Zuwanderern/innen fast an die der Einheimischen (42 Prozent) heranreicht und sich die Aktivität im Vergleich zur ersten und zweiten Generation deutlich erhöht hat. Ganz überwiegend partizipieren die Befragten in einem Verein mit eher einheimischen Mitgliedern, was die gestiegene interkulturelle Öffnung der Vereine verdeutlicht. Zudem hat ein knappes Drittel der in Vereinen aktiven Befragten ein Ehrenamt oder eine Leitungsfunktion inne. Die Abstände zwischen Einheimischen und Personen mit ausländischen Wurzeln sind dabei relativ gering.

Ein erfreuliches Ergebnis liefert die Studie speziell mit Blick auf die aktive Partizipation in Sportvereinen: Die dritte Generation der Zugewanderten treibt häufiger Sport im Verein als Einheimische (32 gegenüber 26 Prozent). Während sich 22 Prozent der zweiten Generation in Sportvereinen beteiligen, sind es innerhalb der ersten Generation nur 13 Prozent. Insgesamt sind 19 Prozent der Zugewanderten in Sportvereinen aktiv und damit deutlich mehr als in religiösen Einrichtungen (12 Prozent) oder dem Kulturbereich (10 Prozent). Bei der Veröffentlichung der Studie hob Baden-Württembergs Integrationsministerin Bilkay Öney die Vorzüge des Sports für die gesellschaftliche Integration hervor: „Mögliche Defizite der Sprache, des Bildungsgrads und des sozialen Status spielen im Sport eine weniger wichtige Rolle.“

Die Ergebnisse zeigen: Integration durch die Teilnahme in Sportvereinen ist ein langfristiger Prozess, der inzwischen Früchte trägt. Dieser Erfolg ist auch dem seit 25 Jahren bestehenden Programm „Integration durch Sport“ zu verdanken, das vom DOSB in Kooperation mit den Landessportbünden durchgeführt wird.

Einen Link zur Studie sowie eine ausführliche Zusammenfassung finden Sie hier auf der Opens external link in new windowHomepage des Integrationsministeriums.

(Quelle: Ministerium für Integration Baden-Württemberg/DOSB)


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