Gemeinsam an einem Tisch

Die gesellschaftliche Bedeutung des Sports stand selten so im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses wie beim Thema Flüchtlinge und Integration. Zuwanderung, Migration und Integration ist in aller Munde. Anlass genug, um zu handeln, Zeichen zu setzen und alle Beteiligte an einen Tisch zu holen.

Austausch über Möglichkeiten von Kooperationen an Thementischen (Quelle: Jan Potente)
Austausch über Möglichkeiten von Kooperationen an Thementischen (Quelle: Jan Potente)

Mit seinem Austauschforum „HEIMSPIEL – Der Sport als Dialogpartner für Integration“ am vergangenen Samstag im Bootshaus Mannheim tat der Landessportverband Baden-Württemberg genau das. Gemeinsam mit der Politik und Migrantenorganisationen wurde über eine künftige Zusammenarbeit mit Sportvereinen und Sportverbänden in der Region Rhein-Neckar diskutiert.

 

Ja zur Integration

 

Bürgermeister Lothar Quast und Integrationsbeauftragter Claus Preißler machten deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht, da fast 42 Prozent der Bevölkerung in Mannheim einen Migrationshintergrund haben. „Mit dem HEIMSPIEL bietet der LSV den Vereinen der Region die Möglichkeit des gezielten Dialogs über ein Thema was uns alle, in den unterschiedlichsten Bereichen beschäftigt und herausfordert“, sagte Bürgermeister Quast in seiner Begrüßungsrede.

 

Einig war man sich, dass die Integration keine Einbahnstraße sein darf. LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar brachte die Intention der Veranstaltung auf den Punkt: „Wir wollen, dass sich Migranten- und Sportorganisationen gemeinsam an einen Tisch setzen und überlegen, wie die Vereinsarbeit und deren Sportangebote gemeinsam und attraktiv für alle Menschen zu gestalten sind.“

 

Austausch in kleinen Gruppen

 

Nach einem Input zur aktuellen Situation im Land und in der Region sowie einem Speakers‘ Corner mit Claus Preißler, Michael Scheidel (Vorsitzender Sportkreis Mannheim), Rino Iervolino (Vorstandsmitglied Landesverband der kommunalen Migrantenvertretung) sowie Michael Scheuermann (Vorsitzender DJK Jungbusch) setzten sich also die Teilnehmenden aus den unterschiedlichen Organisationen an einen Tisch. Sie knüpften Kontakte, tauschten Erfahrungen aus, sprachen über Stolpersteine und überlegten, wie man künftig zusammenarbeiten könnte. Dabei wurden konkrete Ideen entwickelt wie beispielsweise Patenmodelle, eine gezielte Gewinnung von Flüchtlingen als Ehrenamtliche oder der Aufbau eines Dolmetscherpools innerhalb von Sportvereinen.

 

Das Improvisationstheater Konstanz begleitete das HEIMSPIEL mit Einlagen zum interkulturellen Miteinander in Sport und Alltag und fasste die Tagung spielerisch zusammen.


  • Austausch über Möglichkeiten von Kooperationen an Thementischen (Quelle: Jan Potente)
    Austausch über Möglichkeiten von Kooperationen an Thementischen (Quelle: Jan Potente)