Interkulturelle Sensibilisierung beim Freiburger Integrationsprojekt „kick for girls“

Seit letztem Sommer arbeitet das Programm „Integration durch Sport“ beim Landessportverband Baden-Württemberg e. V. (LSV) mit dem Freiburger Integrationsprojekt „kick for girls“ zusammen. Gemeinsam mit der Universität Freiburg, der Step-Stiftung sowie weiterer Kooperationspartner möchte man vor allem Mädchen mit Migrationshintergrund aus sozial schwachen Familien für den Fußballsport begeistern und gewinnen.

Foto: LSV
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Umgesetzt wird das Projekt von studentischen Mitarbeiterinnen der Universität Freiburg die an zahlreichen Partnerschulen Mädchen Fußball AGs leiten und zudem interessierten jungen Frauen dabei helfen Anschluss und Teilhabemöglichkeiten in einem von fünf Kooperationsvereinen in Freiburg zu finden. Grund genug um die „kick for girls“ Mitarbeiterinnen sowie die Trainer und Übungsleiter der beteiligten Sportvereine im Bereich Interkulturalität im Sport zu schulen.

Daher wurde vom 06.-08.Februar 2015 das Seminar „Sport interkulturell – Fit für die Vielfalt im Sport“ speziell für alle beteiligten Projektpartner am Sportinstitut der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg durchgeführt. Erfreulicherweise waren unter den 18 Teilnehmern auch einige Mitarbeiter aus dem gerade erst neugegründeten Teilprojekt „kick for boys“.

Am Freitagabend folgte nach einem ersten Einstieg sowie einer kurzen Begrüßung von Prof. Dr. Gieß-Stüber, Leiterin des Arbeitsbereichs Sportpädagogik der Universität Freiburg auch gleich eine sportpraktische Einheit in der Halle. Da fast alle Teilnehmer Sportgruppen mit Kindern und Jugendlichen betreuen, wurde in dieser Einheit schwerpunktmäßig thematisiert, wie mit Sportspielen und Übungen das soziale und interkulturelle Lernen im Trainingsalltag gefördert werden kann.

Am zweite Seminartag setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach einem ersten thematischen Schwerpunkt zur Migrationsgesichte im Nachkriegsdeutschlang und deren Auswirkungen auf den organisierten Sport intensiv mit den Themen Wahrnehmung, kulturelle Prägungen sowie „Werte und Normen“ auseinander. Verständlich wurde in diesem Zusammenhang, dass es unterschiedliche Auffassungen aufgrund individuell verschiedener biographischer Prägungen geben kann, welche nicht selten in Konflikten münden. Allerdings existieren auch zahlreiche Gemeinsamkeiten, die vielleicht auf den „ersten Blick“ nicht sofort erkennbar sind. Deutlich wurde daher vor allem auch, dass Fragen der Integration und interkultureller Probleme mit der entsprechenden Sensibilität und bewusst gesuchten und geführten Dialogen gelöst werden können. Der Wunsch „viel für die Sportpraxis mitzunehmen“ wurde am Samstagnachmittag noch einmal aufgegriffen. Hierzu wurden zahlreiche sportpraktische Übungen und Spielformen vorgestellt, mit deren Hilfe interkultruelle Themen, Kooperation, Vertrauen, Perspektivwechsel, Toleranz und Fairness entwickelt und vermittelt werden können. Im Fokus stand dabei auch, wie einer Gruppe die Freude am Sport nahe gebracht werden kann und einzelne nicht ausgegrenzt werden.

Der Sonntag stand dann wiederum ganz im Zeichen eines gemeinsamen Austausches und der Ideenentwicklung. An verschiedenen Thementischen wurde ausführlich über konkrete Lösungsstrategien und Realisierungsmöglichkeiten von Integrationsarbeit für die Vereinspraxis diskutiert: „Ganz toll fand ich, dass die Inhalte an die Erwartungen der Seminarteilnehmer angepasst wurden“, so Martina Hönninger. Der Teilnehmer Khathu Muthivi ergänzte abschließend: „Ich habe viel neues gelernt und es hat großen Spaß gemacht. Vor allem bereitete mir der gemeinsame Austausch mit den anderen Teilnehmern große Freude“.


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