Neue Stützpunktvereine in Niedersachsen

Niedersächsische Sportvereine und Sportbünde leisten seit über 25 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und/oder sozialer Benachteiligung. Sie sind offen in ihrer Integrationsarbeit und unterbreiten der Zielgruppe mit ihrem Vereinsprogramm regelmäßige Angebote und Maßnahmen.

LSB Niedersachsen
Unter dem Motto „Nicht nebeneinander – Endlich Miteinander!“: Fußball bei Yurdumspor Lehrte

Um das integrative Engagement der niedersächsischen Sportorganisationen zu unterstützen, fördert der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen e.V. im Jahr 2017 31 Stützpunktvereine im Bundesprogramm „Integration durch Sport“. Die Förderung umfasst neben der finanziellen Unterstützung (bspw. für Übungsleitenden-Honorare, Sportmaterialien oder integrative Veranstaltungen) auch die Beratung und Qualifizierung von Ehren- und Hauptamtlichen.


In diesem Jahr hat der LSB Niedersachsen sechs neue Stützpunktvereine anerkannt:

1. FC Seevetal
Im Mai 2015 startete mit dem Projekt fussball.help ein offenes, kostenloses Fußballangebot für Einheimische und Flüchtlinge in Seevetal. Aus diesem Engagement entstand Anfang 2016 der Verein 1. FC Seevetal. Der Verein bietet Maßnahmen im Bereich Fußball und darüber hinaus in der Hausaufgabenbetreuung und der Vermittlung von Flüchtlingen in Praktikumsstellen an.

IcanDo
Der Verein IcanDo hat sich zum Ziel gesetzt, sowohl eigene Sportangebote zu entwickeln als auch Aufgaben der Sozialen Arbeit in der Stadt Hannover zu erfüllen. Im Frühjahr 2015 mit der Interkulturellen Streetliga gestartet, bietet IcanDo 2017 u.a. den neu gegründeten IcanDo Fight-Club an.

Kickers Emden
Im Jahr 2010 ist Kickers Emden e.V. als Stützpunktverein ausgeschieden. Sechs Jahre später hat sich der Verein mit einem neuen Vorstand erneut zum Ziel gesetzt, vielfältige Akzente in der Integrationsarbeit zu setzen. Erste Maßnahmen haben bereits im letzten Jahr stattgefunden. Im Rahmen der Stützpunktförderung möchte der Verein weitere Aktivitäten – insbesondere auch im Emder Stadtteil Barenburg – entwickeln. Hier ist die Zielgruppe „Menschen mit Migrationshintergrund“ sehr stark anzutreffen. Evtl. lässt sich auch das ehemalige Sportangebot „Gorodki“ hier wieder neu beleben.

Quakenbrücker SC
Auch der Quakenbrücker SC war vor vielen Jahren schon einmal Stützpunktverein gewesen. Im vergangenen Jahr ist im Verein der Gedanke gereift, sich wieder verstärkt um die Integrationsarbeit in der kleinen Stadt Quakenbrück zu kümmern. Insbesondere der Stadtteil „Neustadt“ weist einen sehr hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund auf, wo bis zu 70 unterschiedliche Nationalitäten vertreten sind. Mit ersten niederschwelligen Angeboten und einem Verantwortungsbürger stellt sich der Verein den Anforderungen.

SV Atter
Der Osnabrücker Verein hat es praktisch bereits „vor der Haustür“  mit der Integrationsarbeit zu tun, zumal es hier eine Landesaufnahmestelle und mehrere Flüchtlingsunterkünfte gibt. Auch ohne den Status „Stützpunktverein“ engagiert sich der SV Atter schon seit vielen Jahren im Handlungsfeld Integration. Mit der Förderung durch das Bundesprogramm möchte der Verein angemessen auf die  immer höheren Anforderungen reagieren. Daher wird mit Bundesmitteln auch ein Verantwortungsbürger eingesetzt, der die Integrationsarbeit des Vereins steuert.

TKW Nienburg
Über eine Kooperation mit dem Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) bietet der TKW Nienburg in den Bereichen Basketball, Ju-Jutsu, Ringen und Fitnesssport Angebote für Menschen mit sozialer Benachteiligung  und/oder Migrationshintergrund an - unter anderem für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Ziel ist es, den Jugendlichen neben der schulischen Ausbildung unterschiedliche Sport- und Freizeitangebote anzubieten.

 

Bereits 2016 wurden im Bundesprogramm des LSB Niedersachsen drei neue Stützpunktvereine aufgenommen:

TSV Osnabrück
Der TSV Osnabrück hat seine Integrationsaktivitäten seit 2015 verstärkt, da in unmittelbarer Nachbarschaft des Vereins viele Flüchtlingsunterkünfte eingerichtet wurden. Schon immer hat sich der Verein als lokaler Kooperationspartner in der Integrationsarbeit engagiert. Eine aktive Einbindung als Stützpunktverein im Bundesprogramm war daher naheliegend. Zugleich wurde die Sportart „Cricket“ im Verein neu aufgenommen, wodurch viele neue Sportler unterschiedlicher Herkunft den Weg in den Verein gefunden haben.

Türk Gücü Hildesheim
Durch die sozialräumliche Lage in der Hildesheimer Nordstadt wird der Verein von Menschen aus überwiegend türkischen, albanischen, afrikanischen u.a. Herkunftsländern geprägt. Türk Gücü Hildesheim hat seinen Schwerpunkt auf der Einbindung von weiblichen Migrantinnen in den Sportverein gesetzt. Aus diesem Grund werden u.a. die Maßnahmen Volkstanz Frauen/Mädchen und Beckenbodengymnastik/Yoga für Frauen gefördert.

Yurdumspor Lehrte
Yurdumspor ist ein türkischer Sportverein mit dem Schwerpunkt Fußball. Darüber hinaus wurden in den  letzten Jahren zahlreiche Angebote außerhalb des Fußballsports entwickelt, bspw. eine Tanzgruppe für Mädchen, Basketball und Nachhilfeunterricht. Für sein Engagement wurde der Verein bereits vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem DFB-Integrationspreis und dem Sonderpreis „Flüchtlinge und Asylsuchende“ des Ideenwettbewerbs 2015/2016 „Sport integriert Niedersachsen“ des LSB Niedersachsen.

Text: LSB Niedersachsen


  • LSB Niedersachsen
    Unter dem Motto „Nicht nebeneinander – Endlich Miteinander!“: Fußball bei Yurdumspor Lehrte
  • Jasper Ehrich
    Mittlerweile auf 38 Spieler angewachsen – das Cricket-Team des TSV Osnabrück