Andreas Silbersack, Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Andrea Schumacher, Vizepräsidentin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sowie Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (in Vertretung für Ministerpräsident Woidke) unterstrichen in ihren Eröffnungsreden die vielfältige und wichtige Tätigkeit der Mitarbeiter des Projektes und der vielen, ehrenamtlichen Helfer. Auch der Vizepräsident des Landessportbundes Brandenburg, Karl-Heinz Hegenbart verwies auf die nunmehr 30-jährige Geschichte des Programms ‚Integration durch Sport‘, das zunächst für Spätaussiedler aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion aufgelegt wurde und seit 2002 auf Migranten aus allen Nationen erweitert wurde.
In Gesprächsrunden wurde erörtert, dass man gerade mit Sport Zugewanderte erreichen-, darüber hinaus auch sprachliche Barrieren überwinden, sowie Hilfe bei bürokratischen Hürden anbieten kann. In 30 Jahren Integration durch Sport wurde viel erreicht, 30 Frauen und Männer, die in dieser Zeit nach Deutschland kamen, erzählten stellvertretend für viele andere, wie sie über den Sport einen Neubeginn schafften und als Übungsleiter, Funktionäre, Helfer, aber auch als Multiplikatoren in Brandenburg eine neue Heimat fanden, neue Freunde kennenlernten und damit anderen Flüchtlingen halfen, ebenso ein Teil der Gesellschaft zu werden. Verdienstvolle Frauen und Männer, die sich in den 30 Jahren Integration durch Sport verdient gemacht haben, wurden am Freitagabend geehrt. Galina Forot (Lübben), Heinz Maintok (Sedlitz), Günter Kasel (Eisenhüttenstadt), Ingo Lorenz, Zoya Yatzenko (beide Brandenburg), Irina Holzmann (Eberswalde), Lilia Wolf (Forst), Lothar Latzke (Velten), Mohammad Malik (Bad Liebenwerda) und Margitta May (Bernau) erhielten aus den Händen von Peter Bohnebuck (Vorsitzender der Brandenburgischen Sportjugend) und Jugendsekretär Robert Busch, sowie den Ehrengästen aus Politik und Sport, Auszeichnungen für ihr langjähriges Mitwirken in der Projektarbeit überreicht.
In einer Ausstellung wurden 30 Geschichten präsentiert, die 30 Jahre Integration durch Sport den Besuchern des Integrationstages nähergebracht, mit einem Zeitstrahl die Highlights der Projektarbeit dokumentiert. Untermalt wurden die Gesprächsrunden, an denen sich auch die Landespolitikerinnen Kristy Augustin (CDU), Vorsitzende des Ausschusses Bildung, Jugend und Sport und Petra Budke, Fraktionsvorsitzende der Bündnis 90 die Grünen und Doris Lämmermeier (Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg) beteiligten, durch den Auftritt des Improvisationstheaters, aber auch kulturelle Beiträge, die aus dem Kreis der Gäste mit Musik und Tanz vorgetragen wurden.
Wissenschaftlich wurde es am Samstag bei Vorträgen und Gesprächsrunden mit Prof. Dr. Silvester Stahl (ESAB) und Prof. Dr. Michael Mutz (Uni Giessen), bei denen Programmleiter Uwe Koch mit seinen Gästen die Besonderheiten der Integrationsarbeit im Osten der Bundesrepublik und besonders in Brandenburg herausarbeitete.
Zufriedenheit bei den Organisatoren, aber auch bei den Gästen, die viel über die Projektarbeit ‚Integration durch Sport‘ erfahren konnten, aber auch Einblick in die 30-jährige Geschichte erhielten. „Mit neuem Schwung, aber auch mit der Unterstützung aus der Politik sollen nun die nächsten 30 Jahre angegangen werden, wobei sich das Profil des Projektes vor allem 2015, als viele Flüchtlinge ins Land kamen, stark veränderte und erweiterte“, so Uwe Koch, der Irina Holzmann vom Verein Kontakt e.V. aus Eberswalde zitierte, dass die Arbeit jetzt eigentlich erst beginnt.
Video’s zu: Integration durch Sport in Brandenburg an der Havel mit Ingo Lorenz
Abdul Carimo – Wege in den Sport, ehrenamtliches Engagement bei INTEGRATION DURCH SPORT
Wege in den Sport – Krisztina Csukàs, Schwimmtrainierin für Migrantinnen
Vorstellung Alishan – Bundesfreiwilliger