Schulsportmentoren interkulturell sensibilisieren

Gemeinsam mit dem Landessportverband Baden-Württemberg (LSV) bindet das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport (KM) Inhalte zur interkulturellen Sensibilisierung in die Schulsportmentorenausbildung ein und macht diese fit im Umgang mit Vielfalt.

Ausbilder der Regionalteams Sport beim Seminar in Ludwigsburg (Bilder LSV)
Ausbilder der Regionalteams Sport beim Seminar in Ludwigsburg (Bilder LSV)

Schulsportmentoren sind Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer im Sportunterricht, in AGs oder bei Schulwettbewerben wie JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA unterstützen. Neben den Schulsportmentoren Sekundarstufe 1, die in der Regel 13 bis 15 Jahre alt sind und sportartübergreifend durch die Regionalteams der Staatlichen Schulämter ausgebildet werden, gibt es die zentral durch Fachverbände sportartspezifisch ausgebildeten Schülermentoren Sport. Die ersten Mentoren wurden bereits 1994 ausgebildet. Seither haben über 68.000 Schülerinnen und Schüler eine Mentorenausbildung durchlaufen, davon ca. 27.000 im Bereich des Sports.

Neben der Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer bietet sich den Schülerinnen und Schülern ein praktisches Erfahrungs- und Bewährungsfeld. Sie gestalten das Schulleben auf unterschiedliche Weise mit und erhalten eine unmittelbare Rückmeldung zu ihrer Arbeit. Damit wachsen sie in eine verantwortliche Tätigkeit hinein und erwerben überfachliche Kompetenzen wie Verantwortung zu tragen, vor einer Gruppe zu sprechen oder etwas zu organisieren. Schulsportmentoren sind also ein wichtiger Bestandteil des Schulalltags und damit wichtige Multiplikatoren.
Gleichzeitig stellt die Tätigkeit als Schulsportmentor einen ersten Schritt in ehrenamtliches Engagement dar und bietet damit großes Potenzial für den organisierten Sport.

Nicht nur im Sport, auch im Schulalltag ist die kulturelle Vielfalt schon lange Realität. Damit avancieren Schulsportmentoren zu wichtigen Partner bei der interkulturellen Öffnung der Gesellschaft. Bereits im Oktober 2015 haben das KM und der LSV den Modellehrgang „Schulsportmentor Integration“ durchgeführt. In dessen Rahmen wurden erstmals themenspezifische Inhalte aus dem Bildungsprogramm „Fit für die Vielfalt“ des Programms „Integration durch Sport“ mit großem Erfolg vermittelt: „Ich war sehr überrascht, wie schnell die Schülerinnen und Schüler sich aufgrund der neuen Inhalte zu einem Team formten, das ist sonst nicht der Fall“, zeigte sich Martin Beck, Leiter des Regionalteams Sport am Staatlichen Schulamt Tübingen begeistert. Das KM entschied gemeinsam mit den Regionalteams Sport der Staatlichen Schulämter, dem Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik (LIS) und dem LSV die interkulturelle Sensibilisierung dauerhaft in die Ausbildung der Schulsportmentoren miteinzubinden.

Die erste Schulung für die Ausbilder der Regionalteams Sport der Staatlichen Schulämter, die wiederum jährlich rund 600 Schülerinnen und Schüler zu Schulsportmentoren qualifizieren, führte der LSV gemeinsam mit der Bildungsagentur context am 17.01.2017 im LIS in Ludwigsburg durch. Neben einer interkulturellen Sensibilisierung der Ausbilder selbst umfasste die Tagesveranstaltung vor allem auch Fragen der Vermittlung dieser Inhalte sowie deren Einbindung in die bestehende Ausbildung. Die Teilnehmer beleuchteten am Ende der Schulung all diese Ebenen: „Nach dem heutigen Tag werde ich erst mal meinen eigenen ´Kulturrucksack´ ausmisten“. Andere beschäftigte die Frage der Umsetzung: „Ich habe zwar noch kein klares Bild, wie ich die Inhalte einbaue, freue mich aber aufs Ausprobieren“. Die interkulturelle Sensibilisierung werden die Lehrerinnen und Lehrer ab sofort in die Ausbildung der Schulsportmentoren umsetzen.


  • Ausbilder der Regionalteams Sport beim Seminar in Ludwigsburg (Bilder LSV)
    Ausbilder der Regionalteams Sport beim Seminar in Ludwigsburg (Bilder LSV)