„Tour der Integration“ geht durch Bad Krozingen

In Kooperation mit dem Programm „Integration durch Sport“ des Landessportverbandes Baden-Württemberg (LSV) haben die Sozialarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Bad Krozingen vor einigen Jahren ein Sportprojekt gestartet, das vor allem jungen SpätaussiedlernInnen helfen sollte, sich schneller in ihr neues Umfeld zu integrieren.

Mit einem offenen Radsportangebot, das sich nicht nur an Jugendlichen aus dem Übergangswohnheim, sondern auch an allen anderen Kinder und Jugendliche des südbadischen Ortes und Umgebung richtet, wurde ein erfolgreiches Integrationskonzept gefunden. Das Projekt wird von Viktor Rapp betreut, einem Diplomsportlehrer der in seiner sibirischen Heimatstadt Omsk selbst erfolgreicher Sportler war und auch schon die Russische Radsport-Nationalmannschaft trainiert hat.

Das Radsportangebot hatte vom Anfang an starken Zulauf. Inzwischen besteht die Gruppe, die sich nicht nur zum gemeinsamen Radtraining trifft, sondern auch zum Schwimmen und zum Laufen, je zur Hälfte von Aussiedlern und Einheimischen. Mit der Unterstützung der Kur- und Bäder Gesellschaft Bad Krozingen können die Jugendliche seit einem Jahr auch regelmäßig einem Krafttraum nutzen. Aus dem Integrationsangebot konnte Viktor Rapp in den letzten Jahren einige Radsporttalente für den Radsportverein „Badenia“ in Freiburg gewinnen. In dem Verein trainiert Viktor Rapp ehrenamtlich eine Leistungsgruppe mit großem Erfolg. Viele achwuchssportler und Sportlerinnen von „Badenia“ haben in den letzten fünf Jahren bereits erfolgreich an den nationalen und internationalen Radrennen teilgenommen. Einige davon kamen aus der Integrationsgruppe in Bad Krozingen. Die Verbindung zum Leistungssport ist für Mädchen und Jugendliche aus dem Integrationsprojekt sehr wichtig. „Sportliche Erfolge begeistern die Jugendlichen und stärken die Gruppe“ - meint Viktor Rapp - „und falls jemand denkt, daß der Radsport zur Integration nicht geeignet ist, täuscht sich gewaltig. Viele Jungs und Mädchen sind sehr gute Freunde geworden und treffen sich nicht nur zum trainieren. Auf die Herkunft wird dabei kein Wert gelegt“.