Von Kolumbien an die Havel

Rund 400 Jugendliche aus 18 Ländern, ein “Dampfer“, ein Schubverband und ein Dutzend Fußbälle: Darauf kam es an bei der WM Extra Tour der Brandenburgischen Sportjugend im Anschluss an den LBS-Cup im Straßenfußball im WM-Sommer 2006.

Los ging’s mit viel Emotionen– Italiener und Franzosen, Engländer und Deutsche verfolgten auf dem Schubverband dicht gedrängt das WM-Endspiel.

 

Das war noch auf der Havel in Brandenburg, über Rathenow und Havelberg paddelten, radelten oder fuhren die Jugendlichen danach eine Woche lang durch vier Bundesländer zur Elbe, nach Wittenberge, Schnackenburg und Dömitz. Auf dem Boot wurde gekickt und relaxt, am Nachmittag und Abend folgten in den Häfen Straßenfußballturniere mit jungen Leuten aus der Umgebung – in den mobilen Straßenfußballkäfigen im Hafen und denen, die in wochenlanger Arbeit von Projektmitglie-dern auf dem Schubverband installiert worden waren. Immer mit dabei das mannsgroße Am-pelmännchen als Kennzeichen, Kletterwand, Schussgeschwindgkeitsmeßanlage, Torwand – und zur Sicherheit ein Rettungsboot der DLRG.

 

Von Wittenberge bis Schnackenburg hatte der Schiffsverband zusätzlich Gäste an Bord: Ver-treter von Ministerien, Veranstaltern, Förderern und Sponsoren überzeugten sich gemeinsam mit LSB-Präsident Hans-Dietrich Fiebig und BSJ-Vorsitzendem Andreas Kurz davon, dass ihre Projektmittel - vorwiegend von „Jugend für Europa“ und „Integration durch Sport“ des DOSB - im Straßenfußball gut angelegt sind. Wann kommen schon Zuwanderer und Einhei-mische, Straßenfußballer aus Kolumbien und Ruanda, Finnen und Zyprioten, Polen und Por-tugiesen, Sportler und sozial benachteiligte Jugendliche nicht nur einfach zusammen, sondern leben und spielen, zelten und paddeln zusammen!Das Projekt hat die Gäste offenbar überzeugt. DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch, Bun-destagsabgeordnete Dr. Antje Vollmer Vollmer und Brandenburgs Sozialministerin Dagmar Ziegler äußerten sich lobend, und Brandenburgs Verkehrsminister Frank Szymanski zog nicht nur selbst die Fußballschuhe an, sondern überbrachte dem Projekt auch einen Scheck über 8.700 Euro aus der Versteigerung der WM-Schilder an Brandenburgs Autobahnen – „weil die Bootstour so klasse ist, dass sie wiederholt werden sollte“.mab