Voneinander für die Praxis lernen. Intensivseminar „Fit für die Vielfalt“ in der Sportschule Ruit

Wie können wir unsere Sportvereine auf die aktuelle Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Entwicklungen vorbereiten? Welche Strategien und Erfahrungen im Umgang mit kultureller Vielfalt im Sportverein haben sich bewährt und welche Hindernisse sind zu erwarten?

Intensivseminar in der Sportschule Ruit
Intensivseminar in der Sportschule Ruit

Mit diesen und weiteren Fragen befassten sich über 20 Teilnehmer/innen beim Intensivseminar „Fit für die Vielfalt“ vom 18. bis 20. November in der Sportschule Ruit. In den drei Tagen tauschten sich die Seminarteilnehmer/innen, Trainer/innen und Funktionsträger/innen aus verschiedenen baden-württembergischen Sportvereinen, über ihre Erfahrungen an der Vereinsbasis aus und diskutierten über aktuelle Entwicklung in der Vereinsarbeit. Neben diesem Erfahrungsaustausch standen auch neue Methoden der Interaktionspädagogik und der interkulturellen Arbeit auf dem Programm: „Unsere Seminare leben von den vielfaltigen Erfahrungen der Teilnehmer/innen. Es ist immer interessant, wenn verschiedene Personen zusammen kommen, die auch unterschiedliche Erwartungen und kulturelle Prägungen mitbringen. Dies führt meistens zu lebhaften Diskussionen, die als sehr aufschlussreich wahrgenommen werden“, erklärt Seminarleiter Michael Zeile den didaktischen Ansatz des Seminars. „Wir setzen uns mit aktuellen Beispielen aus der Vereinspraxis auseinander. So gehen die meisten Beteiligten mit einem veränderten Blick auf die Herausforderungen der kulturellen Vielfalt in ihrem Verein nach Hause. Außerdem bekommen sie praktische Hilfestellung für ihre tägliche Arbeit vermittelt“, so Zeile weiter.

Den Eindruck der kulturellen Vielfalt im Sport und der Gesellschaft nahmen die Teilnehmer/innen mit nach Hause. Das lag an den unterschiedlichen kulturellen Prägungen der Teilnehmer/innen. So verfügten einige über Migrations- oder Fluchterfahrung, andere wurden in Deutschland sozialisiert und kannten Migration und Flucht nur aus Erzählungen. „Das Seminar öffnet den Blick dafür, dass Fremdsein und in ein unbekanntes Land flüchten zu müssen, schwierige Lebensphasen sind, die sehr viel Mut, Selbstreflexion und gleichzeitig Offenheit für andere Umgangsformen und Traditionen erfordern. Dadurch bekommt man eine ganz andere Wertschätzung für den Umgang mit Zugewanderten, die sehr wertvoll sein wird für meine weitere Arbeit“, lobte Susanne Brand aus Göppingen das Seminar. „In meinem Projekt ‚aktiF‘, bei dem es um die Zielgruppen der Mädchen und Frauen mit Zuwanderungsgeschichte geht, möchte ich Bausteine daraus für die Vereinsvertreter verwenden“, so Brand weiter.
Das Intensivseminar „Fit für die Vielfalt“ wurde als gemeinsame Qualifizierungsmaßnahme des Programms „Integration durch Sport“ beim Landessportverband Baden-Württemberg e. V. und dem Württembergischen Landessportbund e. V. organisiert. Es soll die Sportorganisationen im Land und ihre Fachkräfte auf die gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt vorbereiten und die Integrationsarbeit im Sport fördern.


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