Ferienschwimmkurs der besonderen Art in Rostock

Knapp 35 % aller Kinder und Jugendlichen bis zum 14. Lebensjahr in Deutschland können nicht schwimmen. Tendenz steigend. Im Bereich von Migranten und Kindern mit Migrationshintergrund ist der prozentuale Teil derer, die nicht schwimmen können, fast dreimal so hoch. Hinzu kommen Probleme in gleichgeschlechtlichen Schwimmbädern und den damit in Verbindung stehenden fehlenden Angeboten besonders für Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund. Die Tatsache, nicht schwimmen zu können, beeinflusst aber auch den sozialen Stand von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinschaft. In Kooperation mit der Hansestadt Rostock, dem Bundesprogramm Integration durch Sport sowie dem Jugendmigrationsdienst der AWO, führte die Sportjugend Rostock im Zeitraum der diesjährigen Winterferien einen ganz besonderen Schwimmkurs durch. 16 Mädchen und 15 Jungen mit Migrationshintergrund im Alter von 14 bis 19 Jahren erhielten die Möglichkeit schwimmen zu lernen. Die Voraussetzungen waren bei nahezu allen Beteiligten identisch – ein kaum oder gar nicht vorhandenes Wassergefühl und fehlende sportliche Voraussetzungen. Viele Teilnehmer hatten noch nie ein Schwimmbad von innen gesehen. Jeweils eine Woche stellten sich zunächst die Mädchen und darauf folgend die Jungen der schwierigen Aufgabe. Die Bereitschaft schwimmen zu lernen, war bei allen sehr hoch. In akribischer Arbeit feilte die Leiterin des Schwimmkurses, Schwimmmeisterin Sandra Trottnow, an der Verbesserung der Schwimmfertigkeiten. Mit der Teilnahme am Schwimmkurs erhielten alle Teilnehmer die Gelegenheit einmal ihrer gewohnten Umgebung zu entkommen, die Regeln in einem öffentlichen Bad kennenzulernen und andere Leute zu treffen. Viele lernten eine neue Möglichkeit der Freizeitgestaltung kennen. Am Ende schafften 16 Teilnehmer die Normen für das „Seepferdchen“- Schwimmabzeichen, weitere 7 Teilnehmer sogar die Normen für den Jugendschwimmpass in Bronze. Insgesamt ein beachtliches Ergebnis und für alle ein unvergessliches Erlebnis!