Mit 4 Sportvereinen und 5 Übungsleitern begann 1991 das Projekt "Sport mit Aussiedlern" in Sachsen-Anhalt.
Zu jener Zeit waren die Begriffe Spätaussiedler, Zuwanderer und Integration für die Sportvereine der ehemaligen DDR noch Neuland.
Die sportlichen Angebote und die Vereinsstrukturen entsprachen damals den Anforderungen der vergangenen Gesellschaftsordnung. Danach wurde dem Sportverein in erster Linie die Rolle einer Kaderschmiede für den Leistungssport zugeordnet.
Nach einem Zeitraum von 15 Jahren kann in Sachsen-Anhalt bilanziert werden, dass mit den eingesetzten Fördermitteln des Bundesinnenministeriums der Sport und die Sportvereine entscheidende Impulse erhielten und sich damit eine Integrationslandschaft im Freizeitsport entfaltete. Einige Sportvereine haben sich als „Integrationszentrum“ oder „Sozialstation“ entwickelt.
Das ehrenamtliche Engagement von 48 Übungsleitern in den Gremien und Stützpunktvereinen waren 2005 Motor und Lebensader für das Programm „Integration durch Sport“.
Der Sportverein ASV 1902 e.V. Sangerhausen begleitet und unterstützt seit 15 Jahren aktiv das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ in Sachsen-Anhalt.
Der Verein ist ein Beispiel, wie Integration im Sport gut funktionieren kann.
Unter der Leitung und dem unentwegten Einsatz des Vorsitzenden Klaus-Dieter Schmidt ist dieser Verein ein Zentrum für integrative Sportarbeit in der Stadt geworden. Darüber hinaus wurden Zuwanderer für das Ehrenamt qualifiziert, im Verein eingesetzt und außerhalb des Vereins betreut.
Dieses Engagement hat nachhaltige Wirkungen hinterlassen.
Viele Spätaussiedler, die inzwischen in die alten Bundesländer weitergewandert sind, halten noch die Verbindung und kommen gern zu den geselligen Vereinsveranstaltungen nach Sangerhausen.
Die 15-jährige Arbeit soll in diesem Jahr am 23. September mit einer Festveranstaltung gemeinsam mit den Programmpartnern in Sangerhausen dokumentiert werden.
Als Rahmen wird der bundesweite „Tag der Integration“ im September 2006 gewählt.
Auf dem Sportkomplex Südwest in Sangerhausen findet dazu das sportliche Treiben statt, an dem sowohl die Familien der Zuwanderer als auch der Einheimischen teilnehmen.
Wir hoffen, dass damit ein weiterer Meilenstein und für die Mitarbeit neue Impulse gesetzt werden.
