"Fit und Fair"- ein neuer Stützpunktverein

Ein neuer Weg wird im Netzwerk Halle gegangen, um die Möglichkeiten des Sports für die Integration effizienter zu nutzen.

Wir gründen einen Sportverein - diese Idee wurde vor fast einem Jahr in dem Netzwerk „Integration und Migration“ der Stadt Halle geboren.

Die Notwendigkeit ergab sich aus der zunehmenden Zahl offener Sportgruppen in der Stadt und den Anfragen nach sportlicher Betätigung vieler Zuwanderer und Einheimischer aus den Einrichtungen der Netzwerkpartner.

Es wurde ein Sportverein mit niederschwelligen Sportangeboten gebraucht, der vom Ansatz her nach dem Grundsatz der Integration geprägt wird und sich von den traditionellen Sportvereinen in Ziel und Inhalten unterscheidet.

Zugleich sollte er eine soziale Station sowohl für Einheimische als auch für die Zuwanderer sein, wo das multikulturelle Miteinander zum ganz normalen Umgang gehört.

In enger Kooperation zwischen offener Kinder-, Jugend- und Familienarbeit und mobilen bzw. stationären Sportangeboten sollen für Kinder, Jugendliche, Frauen und Männern aus verschiedenen Kulturkreisen und sozialen Gruppen Voraussetzungen geschaffen werden, sich kennen zulernen, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Sport zu treiben. Die Angebote sind darauf ausgerichtet, die Hemmschwelle, die gegenüber traditionellen Sportvereinen vorhanden ist, bei den Teilnehmern in der Zielgruppe zu senken. 

 

Eine feine Sache, erklärten die Beauftragte für Migration und die Vertreter der Integrationseinrichtungen und sicherten ihre Unterstützung zu.

Doch von der Idee bis zur Gründung waren einige Hürden zu überwinden.

Vor allem mussten der Stadtsportbund und das Sportamt der Stadt mit in das Boot geholt werden.

Auch mussten ehrenamtliche Personen gewonnen werden, die als Vorstand und Übungsleiter wirkungsvolles Leben in den neuen Sportverein bringen aber auch die multikulturellen Interessen vertreten sollten.

Zur Gründungsversammlung am 16.5.06 war es soweit.

12 Gründungsmitglieder bestätigten die Satzung nach lebhafter Diskussion.

Vor allem die Gestaltung der Mitgliedsbeiträge erregte die Gemüter, denn sie spielt für die Umsetzung des Anliegens mit der Zielgruppe eine einflussreiche Rolle.

Der wichtigste Schritt war damit erst einmal gegangen.

Nun hoffen alle Beteiligten, dass die letzten Hürden noch schnell überwunden werden, damit es endlich mit dem Sportbetrieb losgehen kann.

Wunsch und Ziel ist es, dass dieser Sportverein sich als Stützpunktverein zu einem Modell und Aushängeschild entwickelt, der über das Programm “Integration durch Sport“ vom Bundesinnenministerium gefördert wird.