Stützpunktverein CVJM Wolfsburg in JVA Wolfenbüttel

Im Rahmen des Programms "Integration durch Sport" fuhren die Sozialsportler des Christlichen Vereines Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg zu einem vorweihnachtlichen Tischtennisvergleich in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Wolfenbüttel.

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Birgit Meller und Manfred Wille hatten das gemeinsame Sporttreiben von Inhaftierten und Vereinssportlern organisiert und vor Ort betreut. Unterstützt wurden sie dabei vom TTC Magni Braunschweig um Martin Stützer, mit dem der niedersächsische Landeskoordinator F.-M. Mücke noch vor Ort Gespräche über eine gemeinsame sportbezogene Integrationsarbeit im Verein führte.

 

Nach der Begrüßung durch JVA-Sportlehrer Oliver Grau legten die Sportler an den Tischen in der Gefängniskirche los: Aufschläge, Schupfbälle, Topspins und Schmetterschläge konnten die Spieler und mitgebrachten Zuschauer bestaunen. "Dies ist ein feiner Zug, dass ihr gekommen seid. Wir haben gern Kontakt mit Leuten von draußen" freuten sich die Einsitzenden. Und so erzählten sie, wenn sie gerade nicht spielten, ihren Gästen bei Kaffee, Keksen und Kuchen gerne ihre Lebensgeschichten, berichteten von ihren Sorgen und ihren Perspektiven. Gerade für die mitgefahrenen Jugendlichen war das an vielen Stellen beeindruckend und auch bedrückend, wie schnell man - manchmal auch durch unglückliche Umstände, gepaart mit Hilflosigkeit - in eine solche Lage kommt. Eine Warnung, stets auf dem rechten Weg zu bleiben, die sicher auch im Freundeskreis weiter gegeben wird.

 

Zum Abschluss der Partie gab es noch einmal viel Lob: So lobte Helmut Hüsken, Spätaussiedler-Pastor der Landeskirche Hannover, der mit den Besuchern angereist war und sich auch dem sportlichen Wettkampf stellte stellvertretend für alle Besucher die tolle Atmosphäre und Organisation.

 

Bevor die Besucher die JVA verließen, setzten sie sich noch mit der Geschichte der JVA Wolfenbüttel auseinander: Bereichsleiter Georg Caldenhoven führte in die Gedenkstätte, in der während der Nationalsozialistischen Diktatur eine Vielzahl von Menschen durch das Fallbeil hingerichtet worden waren.

 

Mit diesen ernsten Eindrücken verabschiedeten sich die Besucher während Martin Adam von der baptistischen Immanuelgemeinde aus Wolfsburg-Westhagen ein positives Fazit zog: Ein nicht nur sportliche herausfordernder und kommunikativer, sondern auch informativer Besuch. Man überlegt jetzt, über den Sport hinaus auch einmal zu einem Gottesdienst mit der Seniorengruppe in der JVA zusammen zu kommen. FMM


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