Comeback für ein traditionsreiches Rückschlagspiel

Die Faustballabteilung des ETV hat in den letzten beiden Jahren enorm von dem Zulauf und Engagement einiger Neu-Hamburger*innen profitiert.

Vom 13. bis 15. September 2019 wird die Deutsche Meisterschaft der Senioren im Faustball sowie ein drei Nationenturnier mit Belgien, Dänemark und dem ETV/VTF-Refugees Team auf den Feldern der Sportanlage am Steinwiesenweg des ETV stattfinden.

Ein Meilenstein in der Geschichte der Faustballabteilung des ETV, mit dem vor rund zwei Jahren niemand im Verein gerechnet hätte, als diese Abteilung fast aufgelöst worden wäre.

Mittlerweile kann sich der Verein kaum vor dem Zulauf von Spielern retten. Zeit und Arbeit, die in die Wiederbelebung dieses Sports investiert wurden, haben sich mehr als gelohnt.

Begonnen hat alles mit dem Flüchtlingsprojekt Refugees@ETV, welches vom Programm „Integration durch Sport“ gefördert wurde und das mittlerweile international bekannt ist.

Die ETV-Faustball-Familie umfasst derzeit etwa 60 Iraner und deren Familien. Nicht nur beim Sport, sondern auch im privaten Bereich unterstützen die Engagierten die neuen Vereinsmitglieder. Von Rechtsanwalts-, Gerichts- und Krankenkassenterminen bis hin zur Wohnungssuche, Umzügen, Jobsuche und Geburtsfeiern.
Viele engagieren sich bereits selbst im Verein - beispielsweise ist Nima Verbandsrechnungsprüfer im ETV, Mansour Platzwart und Mo Faustball-Trainer. Mehdi und Mo betreuen die Kinder bei Schwimmkursen oder beim Kinderturnen, Reza ist sogar 2. Vorsitzender der Faustballabteilung.

Den nächsten Entwicklungsschritt haben Claus Ehlbeck und Christian Sondern, Spartenleiter und engagiert in der Faustballabteilung, schon fest im Blick: Eine Jugend- und Schülerabteilung im Faustball soll auch den Nachwuchs anlocken.
Möglich wird das nur mit entsprechendem Personal. Daher wurden bereits neun iranische Faustballer zu Trainern ausgebildet. In 40 Übungseinheiten an fünf Wochenenden haben sie die DFBL Trainer Lizenz erworben. Mit Unterstützung von „Integration durch Sport“ leiten sie aktuell bereits mehrere Gruppen an und sammeln weiter Erfahrung in der Trainertätigkeit.

Der Stützpunktverein im „Programm Integration durch Sport“ hat mit seiner Faustballabteilung noch viel vor. Mit der Ernennung der Deutschen Faustball Liga zum Nationalen Stützpunkt kann der Verein zu Recht stolz auf die bisherige Entwicklung sein.