Freizeitpark soll auf altem Schulgelände entstehen

Land stellt Städtebauförderung für „Gorodki-Park“ bereit

 

Mueßer Holz (tiwe) • Für den so genannten „Gorodki-Park“ stellt das Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung mehr als 143 000 Euro Städtebauförderungsmittel bereit. Das Modellvorhaben „Gorodki-Park – selbstverwalteter Sport- und Freizeitbereich Mueßer Holz“ wurde Ende des vergangenen Jahres in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen.

„Damit erhalten die Bewohner des Stadtteils die Möglichkeit, in der sanierten Turnhalle und auf neu gestalteten Außenanlagen Sport zu treiben und ihre Freizeit zu verbringen“, sagte Bauminister Otto Ebnet.

 

Die Turnhalle, die nicht mehr für den Schulsport benötigt wird, wird bis zum Sommer zu einer Sport- und Freizeitanlage für Bewohner des Stadtteils umgestaltet. In der Sporthalle werden die Sanitär- und Umkleideräume sowie die Beleuchtung erneuert. Außerdem bekommt die Halle einen neuen Anstrich und neue Fenster.

 

Nachdem im Jahr 2006 die Wilhelm-Höcker-Schule in der Hegelstraße zurückgebaut wurde, soll im Sommer auf der entstandenen Freifläche eine Sportanlage mit einer so genannten Gorodki-Spielfläche entstehen. Gorodki ist eine slawische Sportart, bei der fünf Holzklötze mittels eines Hartgummistocks aus einem Spielfeld befördert werden müssen.

Das Projekt entspricht der Fortschreibung des integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts 2005. Die Förderung aus dem Programm „Soziale Stadt“ ist die Anschubfinanzierung für das auf Dauer angelegte Jugend- und Integrationsprojekt, dessen Träger der Internationale Bund ist.

Brücken schlagen zwischen den Bewohnern Das slawische Spiel Gorodki hat in Schwerin längst geholfen, Brücken zu schlagen zwischen Migranten und alt eingesessenen Schwerinern. „Wir wollen den Anwohnern den Kontakt zu den Vereinen erleichtern“, so Dimitri Avramenko vom Programm „Soziale Stadt“. Es gäbe genügend Angebote, doch die würden noch zu wenig genutzt. Der Verein Freundschaft hatte im vergangenen Jahr sogar einen Gorodki-Workshop organisiert, bei der die slawische Wurfsportart erlernt werden konnte (SVZ berichtete).

 

Knapp 90 Mitglieder zählt der der Verein Freundschaft, der vor einem Jahr gegründet wurde. „Die Mehrzahl unserer Vereinsmitglieder sind Spätaussiedler“, berichtete Mitarbeiterin Irina Grewzow. Unter dem Dach des Kulturzentrums gibt es unter anderem zwei Tanzformationen, Sprachkurse, eine Vorschule und diverse Sportgruppen. „Besonders erfolgreich ist unsere Gorodki-Gruppe“, berichtet Grewzow. So gäbe es bereits Bemühungen, die Weltmeisterschaft in dieser alten Sportart im Jahr 2010 nach Schwerin zu holen.

 

Zuvor gibt es am 30. und 31. März im Sport- und Freizeitpark Plater Straße aber erst einmal ein großes Gorodki-Turnier. Gefördert durch das Programm „Integration durch Sport“ beginnt das Turnier um 11 Uhr. Zur Vorbereitung auf den Wettkampf bietet der Verein Freundschaft dienstags von 15 bis 17 Uhr und am Wochenende von 11 bis 13 Uhr Training an. Infos gibt es bei Peter Merkel, Tel. 2 07 53 37.

 

(Quelle Text/Foto: Schweriner Volkszeitung v. 13.03.2007)