Seminar zur Schulung interkultureller Kompetenzen mit dem Thema: Konflikte in multikulturellen Sportgruppen gewaltfrei lösen

Konflikte erkennen, ansprechen und lösen, das ist leichter gesagt als getan, stellten die Teilnehmenden während einer dreitägigen Fortbildung fest, die im Rahmen der Qualifizierungsveranstaltungen des Programms „Integration durch Sport“ vom 15. bis 17. November 2013 in der Sportschule des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern, in Güstrow, stattfand.

Zwanzig Freiwillig Engagierte aus den Sportvereinen unseres Bundeslandes hatten großes Interesse an diesem Thema und sich zu dieser Weiterbildung angemeldet.

Häufig sind Verantwortliche in Sportvereinen mit interkulturellen Konflikten in Sportgruppen konfrontiert. Diese Konflikte verunsichern die Beteiligten, erzeugen oft Angst und werden von ihnen nicht als Chancen zur Weiterentwicklung erkannt.

Wie kann man reagieren, wenn unterschiedliche Erwartungen aufeinanderprallen, sich daraus Ablehnung und Widerstand entwickeln und keine Kommunikation mehr möglich ist?

Diese Frage stellt sich erst recht, wenn die Konfliktpartner unterschiedlichen Kulturen angehören.

Welche Rollen die eigene Herkunft und kulturelle Prägung spielen, haben die Anwesenden, die zum Teil selbst Zuwanderungsgeschichte haben, sehr anschaulich aus eigenen sportpraktischen Erlebnissen geschildert. Gemeinsam mit dem Referenten, Ralph Meisel, wurden anhand von Beispielen Konflikte analysiert und Methoden zur gewaltfreien Lösung erarbeitet. Dabei ging es nicht um Sieg und Niederlage sondern darum, Lösungen anzustreben, die für beide Seiten Gewinn bedeuten.

Wichtige Elemente bei der gewaltfreien Lösung von Konfliktsituationen erkannten die Teilnehmenden in einer offenen Kommunikation, in Kontaktfähigkeit, in der eigenen Stabilität und Sicherheit sowie in Sensibilität, Aufmerksamkeit und zielgerichtetem Handeln.

Svitlana Reznik aus dem Sportverein Makkabi Rostock schildert ihre Erfahrungen nach dem Seminar so: „Konflikte machten mir bisher immer Angst. Im Seminar habe ich eine Hilfestellung zur Lösung von Konfliktsituationen bekommen. Meine Angst ist weniger geworden und ich betrachte den Konflikt jetzt als Chance für die Entwicklung von Beziehungen zwischen den Menschen.“

Die Seminare des Programms „Integration durch Sport“ bieten neben dem Wissenserwerb und praktischen Übungen auch vielfältige Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches.

Die Anwesenden nutzten diese Möglichkeiten und knüpften neue Verbindungen zwischen ihren Vereinen, trafen Verabredungen für zukünftige Projekte oder den gemeinsamen Besuch von Veranstaltungen. So hatte das Seminar auch noch Synergie-Effekte.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind näher zusammengerückt und verstehen sich noch mehr als Partner in der gemeinsamen Gestaltung ihrer Aufgaben bei der Umsetzung des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ in unserem Bundesland.

Was für ein schöner Erfolg!

Text: Birgit Benz

         Regionalkoordinatorin „Integration durch Sport“ Landessportbund MV

Fotos:

         Uwe Dittrich


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