Capoeira in Rostock

Internationales Festival für brasilianische Kampfkunst fand vom 08. bis 10.11.2013 in Rostock statt

Capoeira ist eine afro-brasilianische Kampfkunst„ die ein wichtiges kulturelles Erbe der schwarzen Bevölkerung Brasiliens darstellt. Diese mit Musik ausgeführte Kampfkunst hat zum Ende des 20. Jahrhunderts nicht nur die Metropolen weltweit erreicht. So trainiert der Verein Capoeira Rostock e.V. seine „Capoeirista“‘s seit fast zehn Jahren. (siehe auch www.capoeira-rostock.de )

Um in der Capoeira stetig weiter zu lernen, veranstaltet der Verein seit zwei Jahren auch ein Internationales Festival, das diesmal vom Bundesprogramm „Integration durch Sport“ beim Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern unterstützt wurde.

Neben der Rostocker Gruppe waren für das Festivalwochenende im November die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch aus Hansestädten wie Stralsund, Flensburg, Bremen, gar bis aus Norwegen, Spanien, Großbritannien und Argentinien angereist, um sich von den eingeladenen brasilianischen Lehrern anleiten zu lassen und möglichst über das bisherige Können hinauszuwachsen.

Das Erlebnis des gemeinsamen Trainierens, Singens auf Portugiesisch und für viele auch das Fiebern hin auf die „Taufe“ (batizado) oder neue Gürtelvergaben am Sonntagnachmittag brachte die gesamte Gruppe des Festivals auf einmalige Weise zusammen – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Alter, ihrer Capoeira-Erfahrung oder anderen Einflussfaktoren. Es entstand eine besondere Atmosphäre des Lernens, in welcher gegenseitiger Respekt vor der Anstrengung und Leistung des anderen vorherrschte. Beim gemeinsamen Abendessen und der Samstagsparty im Rostocker Stadtpalast wurden diese sozialen Bande weiter verstärkt. Schließlich waren alle durch die gleichen, manchmal harten Trainingseinheiten gegangen, hatten Spiele der anderen gesehen und konnten gleichermaßen über Muskelkater und Fußblasen klagen.

Capoeira ist eine Kampfkunst, die sich einem nur mit Offenheit und Neugier gegenüber Unbekanntem als Freundin und lebenslange Begleiterin erweisen wird. Die „Capoeiristas“ (Capoeira-Ausübende) begegnen einem Teil afro-brasilianischer Kultur in der Bewegung, an Musikinstrumenten, im Singen von Liedern in portugiesischer Sprache und schließlich natürlich über den brasilianischen Lehrer selbst. Schüler unterschiedlichen Alters kommen dabei aus verschiedenen Lebenssituationen zusammen, die jedoch im Lernprozess weniger Gewicht besitzen. Freundschaften entstehen im regelmäßigen Training und durch das gezeigte Engagement. Dies ist auch das Geheimnis der Capoeira, nämlich auf diese Weise Menschen aus anderen Ländern, aber auch unterschiedlichem sozialen Hintergrund zusammenzubringen.

Als Teilnehmerin des Festivals war ich begeistert von der dort herrschenden Atmosphäre, dem gezeigten Niveau und der vorbildlichen Organisation. Ein großes Lob geht daher an den Trainer Prof. Marcelo, die eingeladenen Lehrer, die Vereinsmitglieder und hier besonders an Anna Shapkina, die dieses Wochenende für einen reibungslosen Ablauf so wunderbar vorbereitet hatte!

Christine Dettmann

Vereinsmitglied


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