Mit Fairplay Vielfalt verbinden - Die Sparkassen Fairplay Soccer Tour

Vom 30.07. – 02.08.2015 trafen sich in Prora (Rügen) mehr als 1500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, um mit einer Kombination aus Fairness und fußballerischen Können um den Titel des Deutschen Street Soccer Meisters zu kämpfen.

Übergabe einer Fairplay-Charta an die Jugendherberge Prora (Foto: Viktor Jukkert)
Übergabe einer Fairplay-Charta an die Jugendherberge Prora (Foto: Viktor Jukkert)

Fast alles passte beim diesjährigen Bundesfinale der Sparkassen Fairplay Soccer Tour. Nach dem durchgängig verregneten Ankunftstag ließ sich pünktlich zum Turnierstart am Freitag die Sonne wieder blicken. Die Vorrunden, die in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Mitte Juli 2015 mit einem neuen Teilnehmerrekord von fast 16.000 Fußballbegeisterten abgeschlossen worden sind, waren aus Sicht des Veranstalters, der Deutschen Soccer Liga e.V., äußerst faire und gelungene Veranstaltungen. Das Programm „Integration durch Sport“ in den teilnehmenden Bundesländern hatte erfolgreich in jedem der 35 Vorrundenstandorte seine Bildungsangebote zielgruppengerecht eingebracht, einerseits durch den Workshop „Fairplay im Sport und im Alltag“, andererseits durch die Fairplay-Werkstatt, die seit diesem Jahr während der Soccerturniere angeboten wurden. Zudem haben 260 Teams die Möglichkeit genutzt, nach vorheriger Qualifizierung am Bundesfinale teilzunehmen. Das ist ein neuer Tour-Rekord.

Während des Finales in Prora war die Stimmung toll. Dies lag nicht zuletzt auch an der engen Zusammenarbeit aller Partner, die ein abwechslungsreiches Programm für die Teilnehmer/-innen organisiert haben. Das Herzstück war in diesem Jahr der „Integration durch Sport“-Workshop zum Thema Fairplay, in dem die eigene Haltung zum Thema Fairplay hinterfragt wurde.

Aber warum ist Fairplay für das Programm „Integration durch Sport“  so wichtig?

Gelungene Integrationsarbeit und faires Verhalten tragen wechselseitig zu einer Akzeptanzentwicklung gegenüber Anderen bei, denn Fairplay geht über die bloße Einhaltung von Regeln und Normen hinaus. Wo es Vielfalt gibt, z.B. in kulturell oder religiös bedingtem Verhalten, Sprachen, Ethnien bzw. Nationalitäten, Traditionen etc., kann es zu unfairen Situationen kommen. Mittels der Sensibilisierung für Fairplay möchte das Programm „Integration durch Sport“ der beteiligten Länder zeigen, dass man auch in solchen Situationen wertschätzend und respektvoll miteinander umgehen kann.

Jeder Mensch hat schon einmal eine Erfahrung gemacht, in der er/sie sich schon einmal unfair behandelt gefühlt hat. Da also jeder etwas zu diesem Thema zu sagen hat, sind die Angebote des Programms sehr teilnehmerbezogen und bauen auf die eigenen Erfahrungen. Da Fairplay nicht am Spielfeldrand endet, wurden in diesem Jahr erstmals verstärkt auch die Eltern, Betreuer und Trainer der Mannschaften in den Fairplay-Workshop einbezogen. Diese haben eine wichtige Vorbildfunktion, was den fairen und gerechten Umgang untereinander betrifft und sollten sich dieser Rolle auch bewusst werden. Zusätzlich wurde in diesem Jahr neben einem Fragebogen speziell für jüngere Kinder auch ein Fragebogen für „unfaire“ Fans entwickelt. Es ist sehr positiv, dass dieser nicht zum Einsatz kommen musste. Die jüngeren Akteure fühlten sich gut angesprochen und hatten Spaß beim Ausfüllen.

Weitere spannende Workshops waren Sambo, Capoeira, Gorodki, das DFB-Fußballabzeichen, Klettern sowie die Erstellung eines antirassistischen Trickfilms. So präsentierte das Programm „Integration durch Sport“ seine Vielfalt in verschiedenen Workshops und Einblicken in Sportarten anderer Länder.

Sportlich war das Bundesfinale der Sparkassen Fairplay Soccer Tour wieder ein voller Erfolg. 260 Mannschaften kämpften in verschiedenen Altersklassen um den Titel des deutschen Street Soccer Meisters.

Noch vielfältiger wurde das Finale durch die parallel durchgeführte Europameisterschaft im Street Soccer mit 35 Teams aus 20 Ländern Europas. Das Fairplay-Regelwerk und die Methoden der Sparkassen Fairplay Soccer Tour wurden auf den europäischen Wettbewerb übertragen. So kam es neben dem Tore schießen auch darauf an, so wenig Fairplay-Punkte wie möglich zu verlieren und Händeschütteln vor und nach dem Spiel, Fouls vermeiden oder selbst anzeigen sowie ein fairer und höflicher Umgang untereinander bei der Spielauswertung am grünen Tisch und außerhalb des Soccercourts waren hierbei wichtige Bestandteile.

 „Fairplay beginnt nicht erst beim großen Maßstab einer Weltmeisterschaft, sondern bereits mit kleinen, aber wirkungsvollen Gesten, wie beispielsweise dem Händereichen vor und nach dem Spiel“

beschreibt Christiane Bernuth, Präsidentin der Deutschen Soccer Liga, die Bedeutung von Fairplay.

Dass Fairplay bei den Teilnehmern ankommt, sieht man einerseits daran, dass das Finale 2015 laut der Veranstalter ein äußerst faires Turnier war, in dem keine größeren Zwischenfälle auftragen, auf der anderen Seite aber auch anhand der vielseitigen Aussagen der Teilnehmer des Fairplay Workshops:

 

Fairplay bedeutet für mich:

Ein offenes Ohr für 12 Kinder, 24 Stunden lang, einladendes Gesicht, offene Arme, netter Umgang mit allen Menschen, die da sind, gute Gespräche, wertfreies aufeinander zu gehen.“

 „Respecting the other, no racism! Equality!”

 „Fairness ist ein Zeichen der Gleichberechtigung und Gleichstellung der Menschen, egal welcher Nationalität, Rasse, Konfession und sexueller Neigung.“

„respect each others opinions and differences between us.“

“Gegenseitige Hilfe, miteinander reden und gegenseitige Rücksichtnahme”

„Ein fairer Umgang ist die Basis für ein gutes Miteinander“

 

Die Ergebnisse des Bundesfinales können Opens external link in new windowhier eingesehen werden.

 


  • Übergabe einer Fairplay-Charta an die Jugendherberge Prora (Foto: Viktor Jukkert)
    Übergabe einer Fairplay-Charta an die Jugendherberge Prora (Foto: Viktor Jukkert)
  • Über 160 Teams aller Altersklassen besuchten den Fairplay-Workshop des Programms "Integration durch Sport" (Foto: Viktor Jukkert)
    2015 Prora 2
  • DOSB-Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung Walter Schneeloch nahm selbst am Fairplay-Workshop teil (Foto: Viktor Jukkert)
    2015 Prora 3