Neuester Stützpunktverein im Programm „Integration durch Sport“: die SpVgg Oberfranken Bayreuth

SpVgg Bayreuth. Foto: Peter Grasser
SpVgg Bayreuth. Foto: Peter Grasser

„Tor zur Welt“ – so nennt sich das Projekt der SpVgg Bayreuth, das eine „Fußball-AG“ für migrantische und geflüchtete Kinder, Deutschkurse und Kulturveranstaltungen umfasst. Entwickelt wurde das Projekt von Xhavit Mustafa, der seit 2014 Fußballtrainer der SpVgg Bayreuth im Jugendbereich ist, in Zusammenarbeit mit Studenten der Universität Bayreuth. Sein ausdauerndes Engagement führte dazu, dass die SpVgg Bayreuth nun der jüngste Stützpunktverein des Programms „Integration durch Sport“ im Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) ist.

Die Integration in das Vereinsleben und in die deutsche Gesellschaft durch eine Vielfalt an sprachfördernden und kulturvermittelnden Maßnahmen sind Ziele des Projekts: In der Fußball-AG haben die Jugendlichen sie die Möglichkeit, miteinander zu kicken, Grundlagen zu lernen oder auszubauen und auch Werte wie Respekt und Fairness vermittelt bekommen. Zeigen sie Talent und Ausdauer, wechseln sie in eine der sieben, von Mustafa aufgebauten, U11-Mannschaften. „Da ist so viel ungenutztes Potential in diesen Kindern, die neu nach Deutschland gekommen sind. Meine Aufgabe sehe ich darin, dieses Potential zu stärken und den Kindern den Einstieg in die Gesellschaft zu erleichtern. Sport ist dabei mein Mittel zur Integration. So erreiche ich die Kinder und darüber hinaus ihre Eltern und Geschwister,“ erklärt Mustafa.

Über den Sport hinaus bietet der Verein in Kooperation mit der VHS Bayreuth zwei wöchentliche Deutschkurse für Migranten und Geflüchtete im Grundschulalter, um sie fit für die Schule, aber auch für das Training zu machen. Bei Museums-, Bundes- und Länderspielbesuchen lernen die Kinder die ganze Bandbreite deutscher Kultur kennen.

Xhavit Mustafa – ein Beispiel für Integration

Mustafa kann die Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen, die nach Deutschland flüchten mussten, aus eigener Erfahrung nachvollziehen: Er kam 1993 während des Jugoslawien-Krieges aus dem Kosovo nach Deutschland, wo sein Antrag auf Asyl nach einem Jahr anerkannt wurde. Er machte daraufhin in Deutschland eine Ausbildung und arbeitet seitdem als Softwareentwickler. Als 2014 zwei seiner Söhne anfingen, bei der SpVgg Bayreuth Fußball zu spielen, engagierte er sich zunächst als Trainer und wurde ein Jahr später Koordinator des Jugendbereichs im Verein. Das Thema Integration liegt ihm sehr am Herzen: „Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit gelebter Integration – nicht nur für mich, sondern für meine Kinder und meine Familie. Nun habe ich darüber hinaus noch die Möglichkeit, meine Erfahrungen in den Verein weiterzutragen.“

Hintergrund SpVgg Oberfranken Bayreuth

Sieben U11-Mannschaften gibt es durch Mustafas Engagement nun schon nach zwei Jahren, in denen deutsche Kinder gemeinsam mit geflüchteten Kindern und mit Migrationshintergrund spielen. Der Frauen- und Mädchenfußball ist mit einer Landesligamannschaft und mehreren Nachwuchsmannschaften ebenfalls gut vertreten. Darüber hinaus gibt es im Verein eine Inklusionsmannschaft, in der ca. 20 Kinder und Jugendliche mit und ohne Einschränkungen miteinander Fußball spielen.

Suche nach Ehrenamtlichen

Die SpVgg Oberfranken Bayreuth ist immer auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die sich in ihrem Projekt „Tor zur Welt“ engagieren möchten. Voraussetzung sind deutsche, englische und arabische Sprachkenntnisse sowie Führerschein und ein eigenes Auto. Kontakt:xhavit.mustafa(at)spvgg-bayreuth.de.
Weiterführende Informationen zum Projekt „Tor zur Welt“ finden sich hier
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