Seminar „Sport Interkulturell“ in Hamburg

Im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ fand vom 24.10.09 bis 25.10.09 ein Seminar in Hamburg statt. Eine Teilnehmerin schildert ihre Seminareindrücke.

"Sport Interkulturell" richtet sich sowohl an Übungsleiter/- innen, als auch an Funktionäre aus Sportverbänden und Sportvereinen, die den Aufgaben und Herausforderungen der Integration begegnen. Diese sollen für kulturelle Unterschiede sensibilisiert werden und ihre interkulturellen Handlungskompetenzen im Umgang mit Vielfalt erweitern. Durch die Vermittlung interkultureller Kompetenzen in die Sportstrukturen, speziell den Übungs- und Wettkampfbetrieb, sollen dort die entsprechenden Rahmenbedingungen für eine Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft durch den Sport geschaffen werden.

Die Teilnehmer setzen sich im Seminar intensiv mit dem Thema interkulturelles Lernen und Lehren auseinander und erarbeiten Grundhaltungen des Respekts und der Wertschätzung gegenüber den kulturell Andersdenkenden.

Eindrücke einer Teilnehmerin des Seminars:

Am Seminar haben 18 Teilnehmer teilgenommen. Die Seminarteilnehmer waren zwischen 14 und 75 Jahre alt und die weiblichen Teilnehmer waren in der Überzahl.

Die Stimmung war sehr harmonisch und freundlich. Die Teilnehmer waren sehr offen zueinander.

Das Seminar und die Methodik haben mich sehr beeindruckt. Schon der Beginn, bei dem die Teilnehmenden auf ihren Stühlen standen und einen Kreis bildeten, der nach ihren Vornamen alphabetisch angeordnet war. Dabei durfte man nicht reden und sollte den Boden nicht berühren. Wir waren gleich am Anfang gezwungen, ohne zu sprechen intensiv miteinander zu kommunizieren. Der Körperkontakt war nicht zu vermeiden. Wenn man sich schon am Anfang des Seminars so intensiv miteinander beschäftigt hat, ist ein großer Teil des Eises gleich am Anfang geschmolzen.

Bei den unterschiedlichen Spielen ist mir immer klarer geworden, warum ich so bin, wie ich bin. Wir Menschen sind beeinflusst von unserer Kultur und dem entsprechend handeln wir. Im Seminar ist mir klar geworden dass wir uns leicht vom Äußeren beeinflussen lassen und dadurch auch Vorurteile entstehen können.

Wir Teilnehmer kamen aus unterschiedlichen Herkunftsländern mit unterschiedlichen Erziehungen, Traditionen, Bildung und unterschiedlicher Haut- und Haarfarbe. Dennoch konnten wir am Ende des Seminars feststellen, dass wir auch vieleGemeinsamkeiten haben.

Auf diese Gemeinsamkeiten können wir bauen. Ein gemeinsames Ziel ist z.B. Sport mit und für Migranten. In verschiedenen Spielen haben wir gelernt, wie man Menschen mit Migrationshintergrund für Sport begeistert oder wie das Training mit Kindern und Jugendlichen respektvoll und diszipliniert gestaltet werden kann. Keiner soll sich als Außenseiter fühlen und das Interesse am Sport soll nicht verloren gehen. Der FaktorSpaß soll im Vordergrund stehen. Durch "Sport Interkulturell" kann man einGemeinschaftsgefühl hervorrufen, was mir am wichtigsten erschien.

Weiterführend haben wir festgestellt, dass die Unterstützung von den Kirchen und Moscheen sehr hilfreich sein kann. An diesen Orten ist die Zielgruppe leichter zu erreichen und es können dort gute Räumlichkeiten zu Verfügung gestellt werden.

Meiner Meinung nach hat das Team von "Sport Interkulturell" sehr gute Arbeit geleistet und sich bei der Auswahl der Methodik richtig Gedanken gemacht. So sind immer wieder neue AHA - Effekte entstanden.