Heute im Gespräch: Integrationslotsin Pauline Helwig aus dem KSB Wittenberg
„Jeder könnte ein Stück zu einem erfolgreichen und vielfältigen Miteinander beitragen, wenn er das will!“
Was ist Deine Verbindung zum Sport?
Seit der Grundschule bin ich im Bereich Show-Tanz in Jessen aktiv und seit der 5. Klasse bin ich Mitglied bei der SG 75 Jessen e.V. 2012 habe ich meine C-Lizenz Breitensport erhalten und aktuell bin ich Volleyballspielerin und Funktionsträgerin im Verein.
Was ist Dein Bezug zum Thema Interkulturalität?
Als ich nach dem Abitur für ein halbes Jahr in Irland war, habe ich erste Erfahrungen mit dem Thema Fremdheit gemacht. In einem Land zu leben, in dem nicht meine Muttersprache gesprochen wird, war erst einmal ungewohnt für mich. Außerdem kannte ich am Anfang natürlich dort niemanden und musste erst einmal neue Leute kennenlernen. Die Tatsache, dass ich in dieser Situation von den Menschen dort so freundlich und offen empfangen wurde, hat mir sehr gefallen und mir gewissermaßen die Augen geöffnet. Und letztendlich stammt daher auch meine Motivation, eine offene Haltung zu haben und unvoreingenommen auf andere zuzugehen.
Ist das Thema Integration für Dich ein schweres?
Ja. Oft werden in diesem Zusammenhang negative Einstellungen transportiert. Und darüber hinaus ist das Thema personenabhängig häufig mit starker Vorurteilsprägung belastet. Meines Erachtens wäre es aber gar nicht so kompliziert, das Thema etwas leichter zugänglich und angenehmer zu machen. Wenn die Kommunikation unter- und miteinander verbessert und intensiviert wird und mehr Austausch über positive und negative Erfahrungen stattfindet, wäre schon ein großer Schritt getan. Eine wichtige Rolle spielen außerdem Wissen und allgemeiner Wissenstransfer zum Thema interkulturelle Öffnung. Dies ist nämlich die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Integrationsarbeit in den Vereinen und Verbänden. Außerdem glaube ich, dass wir generell mehr Mut zur Veränderung und Mut, aus Fehlern zu lernen brauchen.
Wie ist die Einbindung als Integrationslotsin in die Geschäftsstrukturen des KSB gelungen?
Für mich war der Einstieg in den KSB relativ leicht, da es schon einige integrative Projekte gab (bspw. Kurse zum Fahrradfahren lernen für Migranten und Geflüchtete). Außerdem wurde ich von Anfang an auch in Gremien eingebunden und habe im Auftrag den KSB an Veranstaltungen teilgenommen, um das Thema Integration dort anzubringen. Allgemein sehe ich meine Querschnittsaufgabe darin, das Thema Integration auch in allen Geschäftsbereichen des KSB als Ansprechpartnerin und Wissensmittlerin zu vertreten.
Was waren Deine Erwartungen und Ziele?
Meine Erwartung war es, persönliche Erfahrungen mit dem und den anderen zu gewinnen und in direkten Kontakt mit Geflüchteten zu treten (Sprechen, Planen, Arbeiten). Die enge Zusammenarbeit mit Schulen sowie die Planung, Durchführung und Nachbereitung von Veranstaltungen sind mir sehr wichtig. Generell möchte ich Verantwortung übernehmen um auch gewissermaßen Expertin auf dem Gebiet Integration zu werden. Meine Ziele sind neben der Schaffung von Nachhaltigkeit bei Integrationsveranstaltungen im Landkreis auch das Aneignen und Weitergeben von Handlungskompetenzen und Wissen. Ich möchte mich mit voller Kraft und Engagement (auch über die üblichen Maßen hinaus) dem Thema Integration verschreiben und die gesteckten Ziele auch umsetzen.
Vielen Dank Pauline für das Gespräch! Das Team von Integration durch Sport freut sich auf die weitere Zusammenarbeit und wünscht weiterhin viel Spaß und Erfolg bei Deiner Arbeit.
