Die Vielfalt der Menschen im Sport bringt uns als Menschen weiter

Erste Online-Übungsleiterfortbildung bundesweit im Rahmen des BLSV Bundesprogramm „Integration durch Sport

Seit bereits vier Jahren besteht eine Zusammenarbeit zwischen dem Bundesprogramm „Integration durch Sport“ (IdS) im Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) und dem Deutschen Eishockeybund (DEB). In diesem Rahmen bieten die IdS-Bildungsreferenten einmal im Jahr ein Intensivseminar „Fit für die Vielfalt“ zur Übungsleiterfortbildung im Bereich „interkulturelles Miteinander-Vielfalt im sportlichen Alltag“ an.

In diesem Jahr fand das 15 Unterrichtseinheiten umfassende Seminar zum ersten Mal komplett online statt. Sowohl der Deutsche Eishockeybund, als auch der Bayerische Landessportverband reagierten auf die, mit der Covid-19 Pandemie verbundenen Einschränkungen, mit der Einrichtung von digitalen Bildungsangeboten. Julia Eisenrieder, als Verantwortliche im Bildungsbereich des DEB, zeigte sich„unheimlich froh über die hohe Flexibilität unserer diesjährigen Referenten Mandy Seetzen-Orth, Thomas Kram und Plamen Nikolov, die sich in kurzer Zeit auf dieses digitale Format eingelassen haben. Wir legen einen hohen Wert auf eine digitalisierte Aus- und Fortbildung und den damit verbundenen Einsatz diverser didaktischer Mittel. Das ist ohnehin ein Thema, das in der Zukunft eine noch gewichtigere Rolle bekommen wird.“ Mandy Seetzen-Orth war, wie auch ihre beiden Kollegen, nach den zwei Tagen am PC-Bildschirm sehr zufrieden. Sie sagte zuversichtlich: „Die gesammelten Erfahrungen in diesem ersten online-Seminar waren spannend und haben uns in der Digitalisierung von Übungsleiter-Fortbildungen neue Horizonte eröffnet. Sicherlich werden wir diese Möglichkeiten zukünftig weiter ausbauen und ein Flächenland wie Bayern wird seine Übungsleiter an der einen oder anderen Stelle in deren Qualifizierung besser erreichen können und somit im Fortbildungsbereich profitieren.“

Der DEB nutzt die Onlineplattform Microsoft Teams für seine Online-Seminare. Hier können Kleingruppen für Gruppenarbeiten eingerichtet werden. Die Aufgaben werden in sogenannten padlets bereitgestellt, in die auch die Ergebnisse von den Teilnehmenden eingetragen werden. Diese interaktiven Methoden wurden durch den parallellaufenden Chat und die Fragenplattform www.mentimeter.com ergänzt. „Auf diese Weise konnten wir unsere Seminarinhalte abwechslungsreich und auch überwiegend interaktiv gestalten“, sagt Plamen Nikolov. Natürlich mussten die drei Referenten in der Vorbereitung gut überlegen, welche Inhalte überhaupt online vermittelt werden können. Thomas Kram sagte im Rahmen der vorhergehenden Absprachen mit dem DEB: „Die Stärke unserer Übungen und Simulationen besteht ja eigentlich gerade im live erlebten AHA-Effekt der gesamten Gruppe“. Online dagegen gab es einen Mix aus kommentierten Schaubildern, Einzel- und Gruppenarbeiten, sowie regelmäßigen konkreten Fragestellungen mit verschiedenen Antwortmöglichkeiten.

Dank der bemerkenswerten Disziplin der 22 Teilnehmer gelang so ein guter und manchmal überraschend intensiver Austausch über die ausgewählten Themen. Besonders stark spürbar war dies nach einer Gruppenarbeit über Werte im Sport. Hinsichtlich eines gemeinsamen Zusammenhaltes von Einheimischen und Zuwanderern im Sport sagte ein Teilnehmer: „Wenn wir nicht den Respekt aufbringen, dann werden sie uns auch nicht respektieren.“

Das Fazit nach diesem Erstversuch fällt positiv aus. Das Seminarkonzept „Fit für die Vielfalt“ funktioniert auch online. Die Sehnsucht nach Seminaren in Präsenz verging den Referierenden dennoch nicht. Künftig wird es sicher eine Mischung aus beiden Vermittlungsformen in sogenannten blended-Formaten geben. Ein Hauptanliegen des Programms „Integration durch Sport“ ist die Sensibilisierung von Übungsleitern für kulturelle Vielfalt im Sport. In diesem Sinne freuten sich alle über die Aussage eines Teilnehmers: „Für mich gehört die Vielfalt der Menschen im Sport integriert, weil es uns als Menschen weiterbringt.“