Projekt „Soccer Refugee Coach“: 77 Geflüchtete erwerben Zertifikat

77 Geflüchtete aus 11 Herkunftsländern haben in diesem Jahr bei insgesamt sechs Lehrgängen ein Zertikfikat über eine Grundausbildung im Fußballtraining erworben: Das vom LandesSportBund (LSB) Niedersachsen und dem Niedersächsischen Fußballverband (NFV) getragene Projekt „Soccer Refugee Coach“ soll auch im Jahr 2017 weitergeführt werden.

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NFV/LSB: Im Rahmen von viertägigen, vorwiegend praxisorientierten Lehrgängen erwarben die Teilnehmer Kentnisse in Erwärmung, Taktik, Technik und Kondition. Sie absolvierten jeweils 24 Lerneinheiten à 45 Minuten und beschäftigten sich mit Inhalten, wie sie in der Trainer-C-Lizenz-Ausbildung vermittelt werden. Nach erfolgreicher Teilnahme erhielten 77 Geflüchtete ein Zertifikat, das sie zur Aufnahme einer Tätigkeit als Trainerassistent und Betreuer in den niedersächischen Fußballvereinen befähigt.

Auf den ersten Pilotlehrgang in Barsinghausen im Juni 2016 folgten vier weitere Kurse in den NFV-Bezirken Hannover, Lüneburg, Osnabrück und Braunschweig – sie wurden bei den Vereinen TuS Marathon Hannover, 1. FC Seevetal, Ballsport Eversburg und MTV Seesen durchgeführt. Im Rahmen des letzten Lehrganges im Jahr 2016 fand in der NFV-Sportschule Barsinghausen eine offizielle Übergabe der Zertifikate an 12 Teilnehmer durch Vertreter des NFV und des LSB statt. Anschließend diskutierten Jan Baßler (NFV), Frank Schmidt (NFV), Najman Kuri (Lehrgangsleiter und NFV-Projektkoordinator), Norbert Engelhardt (LSB) und Robert Gräfe (LSB) in einer Gesprächsrunde bisherige Erfolge und Herausforderungen des Projekts.

„Die Vereine müssen sensibilisiert werden, damit sie das Potenzial dieser fußballbegeisterten Menschen erkennen“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des LSB, Norbert Engelhardt. „Geflüchtete können nicht nur als Spieler Fußballteams verstärken und bereichern, sondern auch als Betreuer und Trainer – gerade im Jugendbereich“, betonte Projektleiter Najman Kuri. „Die Absolventen der Zertifikatsausbildung freuen sich auf die Mitarbeit in den Vereinen.“

Lehrgangsteilnehmer Mohamed Mohamud, der seit 2 Jahren in Deutschland lebt, berichtete in der Runde von seinen bisherigen Erfahrungen im Vereinsfußball. Sein Fazit zum Lehrgang: Die Teilnehmer verbesserten nicht nur ihre Fähigkeiten und Kenntnisse als Fußballer, sie erweiterten durch die praktische Tätigkeit auch ihren Wortschatz und erwarben wichtige soziale Kompetenzen.

Im Jahr 2017 soll das Projekt, das im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern gefördert wird, fortgesetzt werden. Ziel ist es, neben der konzeptionellen Weiterentwicklung, die Anzahl der Lehrgänge zu erhöhen, so dass mehr geflüchtete Menschen das NFV-Zertifikat „Soccer Refugee Coach“ erwerben und die niedersächsische Vereinslandschaft mit ihrem Engagement bereichern können.

Text: LSB Niedersachsen


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  • Bettina Richter/www.con-nect.de
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