Die Multiprofessionellen - starkes Team: Die Fachkräfte "Integration durch Sport"

"Deutschland ist ein Einwanderungsland. Menschen, die zu uns kommen, nachhaltig zu integrieren, ist eine Langzeitaufgabe. Der Sport ist dabei der beste Integrationsmotor überhaupt." Dies ist eine zentrale sportpolitische Botschaft von LSB-Präsident Walter Schneeloch.

Marc Hermenau
Marc Hermenau

Nachhaltige Integrationsarbeit  könne  aber nur gelingen, wenn Ehrenamt unterstützt wird durch Hauptberuflichkeit vor Ort. Für NRW ist das geschehen. Mit Unterstützung der Landesregierung und des  bundesweiten  Programms „Integration durch Sport “ (IdS) konnten vor Ort 52 halbe Stellen für „Fachkräfte Integration“ eingerichtet werden. Außerdem wurden bei acht Verbänden hauptberufliche Kräfte engagiert. „Diese flächendeckende Struktur ist in Deutschland einzigartig“, so Siggi Blum, Leiter des LSB-Kompetenzzentrums „Integration und Inklusion  im Sport“.

Bereits Anfang Juli trafen sich zum ersten Mal alle „Integrationslotsen“ in Duisburg. Eine wichtige Erkenntnis nach ca. einem Jahr intensiver Arbeit:

Individuell zugeschnittene und niedrigschwellige Angebote sind die besten Türöffner für  Migranten und Flüchtlinge. „Dies ist ein wichtiger Schritt zur gleichberechtigten Teilhabe in der Gesellschaft“, sagt Siggi Blum: „Schulungsmaßnahmen für Zugewanderte, die sich als ehrenamtliche Mitarbeiter einbringen möchten, sind ein wesentlicher Baustein, damit wir gemeinsam die Sportstrukturen der Zukunft gestalten können. Hier stehen wir noch relativ am Anfang – das Potenzial ist allerdings sehr groß.“

 

1.500 SPORT VEREINE IN NRW LEISTEN FLÜCHTLINGSHILFE

Das Bundesprogramm „Integration durch Sport “ ist seit vielen  Jahren  eine  feste Größe bei den Integrationsanstrengungen des organisierten Sports in NRW.

Seit 2015 wird  dieses Know-how  mit Unterstützung der Landesregierung ausgebaut und genutzt, um auch adäquat mit den  Mitteln des  Sports  auf die  Flüchtlingsbewegung reagieren zu können. Inzwischen gibt es über 1.500  Vereine in NRW, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren.

Seit 2016 unterstützt Robin Schneegaß beim  LSB die Fachkräfte in ihrer Arbeit.

„Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Professionen der neuen  Mitarbeiter sind. Wir haben Sozialarbeiter, Sportwissenschaftler und  sogar einen  Journalisten eingestellt. Ich selbst bin Ethnologe. Da ist ein schlagkräftiges Team entstanden, das sich auch gegenseitig sehr unterstützt." 

Quelle: Wir im Sport 05.2017

 


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