Schwimmlerncamp in Wittenberge mit über 70 Teilnehmerinnen

Im Oktober öffnete Wittenberge wieder seine Pforten für das Programm „Integration durch Sport“. Zwei Wochen Schwimmunterricht in der Prignitzer Badewelt standen auf dem Programm. An dem Projekt nahmen über 70 Frauen und Kinder mit Migrationshintergrund teil, darunter 10 direkt aus dem Landkreis Prignitz.

Das Projekt wird seit vielen Jahren durch die Brandenburgische Sportjugend organisiert und richtet sich an Frauen mit Migrationshintergrund und ihre Kinder. Frauen bekommen dadurch eine Möglichkeit, das Schwimmen zu erlernen, was den Zugang zu der deutschen Freizeitkultur mehr ermöglicht. Frauen aus Vietnam, Kamerun, Polen, Russland, Kasachstan, der Ukraine, Moldawien, Aserbaidschan, Ungarn waren dieses Jahr dabei. Schwimmen – das, was in Deutschland als selbstverständlich gilt, bereitet Migrantinnen zu weilen viele Schwierigkeiten. Aus kulturellen oder auch religiösen Gründen konnten Frauen in ihren Heimatländern das nicht erlernen. So war das Camp ein großer Schritt für sie auf dem Weg zur Integration in die deutsche Gesellschaft und zur Selbstbestätigung.

Das war nicht einfach, zusammen mit drei Trainerinnen sollten die Frauen erstmal die Angst vor dem Wasser und verschiedene Vorurteile abbauen, was dem Team sehr gut gelungen ist. Aber auch das Alter spielte dabei keine Rolle. So hat die 73-järige Irina Hass zum Anfang des Camps angekündigt: „Ich möchte gerne endlich schwimmen können“ und das hat sie geschafft, das Seepferdchen ist da! Auch andere Frauen konnten verschiedene Schwimmstufen ablegen, darunter vor allem Seepferdchen, aber auch Bronze und Silber. Den Schwimmtrainerinnen ist es wirklich gelungen, den richtigen Schlüssel zu jeder Teilnehmerinnen zu finden.

 

Kulturprogramm des Schwimmcamps war nicht weniger intensiv. Bowling, Stadtführung mit Oldie-Bus, Kochabende mit nationalen Gerichten wurden zweifellos zu den Highlights der beiden Wochen. Zudem hatten die Frauen die Möglichkeit, ihre Sprachfertigkeiten zu verbessern. In gemütlichen Runden wurde viel gesprochen, gesungen und gespielt. Die Sprachtrainerinnen gestalteten das Training in Form Sprach Café, indem sie den Teilnehmerinnen viel Freiraum für ihre Fragen und Ideen gegeben haben.
Die Schwimmcamps fanden eine gute Resonanz bei den Frauen. Zahlreiche Dankesworte an die Organisatoren klangen zum Abschluss beider Wochen. Wir hoffen unsererseits, dass das Schwimmen nun neue Erlebnisse in das Leben der Frauen mit einbringt. Mit Stolz können wir nun feststellen, dass es eine durchaus gelungene Maßnahme war, die allen Beteiligten viel Spaß bereitete, ihnen vor allem das Schwimmen näher brachte und dadurch neue Wege zur Integration in der deutschen Gesellschaft aufzeigte.