„ZuG“ rollt mit Volldampf in Brandenburg

Das DOSB-Projekt „ZuG“ („Zugewandert und Geblieben“), gefördert durch das Ministerium für Gesundheit, läuft auf Hochtouren. Gedacht ist das Projekt für ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ab einem Alter von 60 Jahren. Dieses Projekt soll die im organisierten Sport wenig präsente Zielgruppe für Bewegung und Sport begeistern, indem neue Zugangswege und speziell auf Bedürfnisse der Teilnehmer angepasste Gesundheitssportangebote entwickelt werden. Die Brandenburgische Sportjugend, die dieses Projekt mit Prominentenstatus im Land Brandenburg umsetzt, ist ganz stolz auf die runde Teilnehmerzahl. 100 Senioren und Seniorinnen wurden durch das Projekt gewonnen!

Fünf Brandenburger Sportvereine engagieren sich aktiv für die Gewinnung älterer Migranten und Migrantinnen an Gesundheitssportangebote im organisierten Sport. Die Palette an Sportangeboten ist sehr breit aufgestellt.

SV Makkabi Brandenburg e.V. legt viel Wert auf individuelle Teilnehmerbetreuung und bietet Präventionssportkurse im orthopädischen und kardiologischen Bereich. SV My Happy Body – Harmonie durch Bewegung e.V. in Cottbus lockt Senioren mit rhythmischen Tanzbewegungen zu südländischen Musikklängen im trendigen Zumbakurs an. Das Sport- und Gesundheitszentrum Cottbus e. V. setzt auf die erprobten und bereits erwiesenen Methoden seiner Gesundheitsangebote. SV Motor Eberswalde e.V. reißt seine Teilnehmer mit exotischen Motiven der chinesischen Gymnastik Qigong mit, deren Kernelemente Bewegung, Konzentration und Mediation sind. Zwei andere Gruppen in Eberswalde bieten im Gegenteil klassische Allgemeinsportkurse. TSV Blau-Weiß 65 Schwedt e.V. überzeugt mit seinen langjährigen Erfahrungen, das ist einer der größten und mitgliederstärksten Vereine in Brandenburg.

Ein großer Erfolg des Projektes ist die Bildung einer Männersportgruppe in Eberswalde. Es hat sich herausgestellt, dass ältere Männer etwas zurückhaltend im Sport sind und sich nicht so einfach für einen Sportkurs begeistern lassen. Das gemeinsame Interesse am Schachspielen hat die Senioren zusammengeführt. Nun treffen sich die Männer regelmäßig am Schachbrett im Verein. Einige davon beteiligen sich auch an den anderen Projektkursen.

Das „ZuG“-Projekt ist auf zwei Jahre angesetzt. Die Brandenburgische Sportjugend in Zusammenarbeit mit dem Programm „Integration durch Sport“ strebt aber eine nachhaltige Wirkung des Projektes an und plant in den jeweiligen Sportgruppen zusätzlich verschiedene teambildende Maßnahmen. Diese sollen die Verstetigung der Gruppen und deren Anbindung an die Sportvereine fördern. Die Seniorengruppen sollen nach dem Projektende erhalten bleiben und weiter ausgebaut werden. Im Großen und Ganzen rollt der Brandenburger „ZuG“ sicher auf seinen Schienen. Es zeichnen sich bereits erste Erfolge für eine dauerhafte Gewinnung älterer Menschen mit Migrationshintergrund für den organisierten Sport und das gesellschaftliche Leben ab. Das Potential des Projektes ist aber noch lange nicht erschöpft.

Victoria Arbuzova