„Islam als Teil der Lösung betrachten“

Die Veranstaltung des HSB zum Thema "Sport und Islam verbinden" bestätigte, dass sportliche Betätigung keinesfalls in einem Widerspruch mit dem Islam steht.

Foto: HSB/Witters
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Mit dem Titel für die Veranstaltung „Der Prophet war Athlet – Sport und Islam verbinden“ haben wir durchaus polarisiert. Ein Athlet war der Prophet Mohammed nicht, aber er war sehr sportlich. Er hat Menschen dazu aufgerufen, sich körperlich fit zu halten. Dies ist eine von vielen historischen Überlieferungen des Islam, von denen Dr.  Tuba Işık vom Institut für Islamische Theologie  der Universität Paderborn  bei der  Veranstaltung  „Sport und Islam verbinden“  berichtete, die am 6. Oktober bei uns im  Haus des Sports stattgefunden hat.

Fr. Dr. Işık appellierte an die zahlreichen Gäste der Veranstaltung, „den Islam nicht als Problem, sondern als Teil der Lösung zu betrachten“. Er fordere die Menschen auf, ihren Körper gut zu pflegen und Sport sei dafür ja bekanntlich das beste Mittel. Sportliche Betätigung steht also keines Falls in einem Widerspruch mit dem Islam, sondern kann sogar eine Motivation für den Sport sein.

Im Rahmen der anschließenden Podiumsdiskussion, wurde die bejahende Haltung des Islams gegenüber dem Sport auch durch die anwesenden Vertreter der Centrums Moschee, der Al-Nour-Moschee und der El-Eman-Moschee betont. Alle drei Moscheen waren sehr offen dafür, Sportvereine bei der Ansprache muslimischer Menschen zu unterstützen. Sie luden die Hamburger Vereine ein, ihre Angebote beispielsweise  im Anschluss an die Freitagspredigt vorzustellen und stehen auch einer Kooperation mit Sportvereinen sehr offen gegenüber.  

Aus dem Publikum kamen viele Fragen zur praktischen Umsetzung von Sportangeboten mit Muslimen: Welche Kleidungsvorschriften gelten im Islam? Wie kann man Frauen motivieren Sport zu treiben?  Sollten Angebote geschlechtergetrennt organisiert werden? Welche Sportarten sind für muslimische Menschen besonders interessant? Sana Agnes Khan (Botschafterin des Sports beim SC Victoria), Lini Mohsini (Botschafterin des Sports beim TSV Wandsetal) und Benjamin Linden (Vorsitzender des SV Muslime) konnten auf diese Fragen mit ihren Erfahrungen aus der sportlichen Praxis antworten. Wir werden die Antworten auf diese Fragen zu einem FAQ zusammenstellen und dieses demnächst auf unserer  Homepage hochladen.

Bei allen Gästen und Podiumsteilnehmerinnen war die Motivation sehr hoch, sich zukünftig gemeinsam für die Integration von Muslimen in die Hamburger Sportvereine zu engagieren. und im kommenden Jahr Veranstaltungen  zu organisieren, die mehr muslimische Menschen für die Angebote der Hamburger Vereine begeistern.


  • Foto: HSB/Witters
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