Im Gespräch: Integrationslotsin Claudia Sawas (KSB Harz)

Im Rahmen des Bundesprogramms Integration durch Sport werden seit Mai 2016 die KSB und SSB in einigen Landkreisen in Sachsen-Anhalt bei der Integrationsarbeit von Integrationslotsen unter-stützt. Diese helfen den Sportstrukturen an der Basis bei der Analyse, Planung und Umsetzung von Maßnahmen mit Integrationsbezug. Außerdem finden regelmäßig Austausch- und Bildungsveran-staltungen mit den Integrationslotsen und dem Team von Integration durch Sport statt. Einige der Integrationslotsen der KSB und SSB werden sich in der nächsten Zeit im Rahmen von Gesprächen an dieser Stelle vorstellen.

Claudia Sawas
Claudia Sawas

Heute im Gespräch: Integrationslotsin Claudia Sawas aus dem KSB Harz

 

„Eine schnelle und leichte Integration von Geflüchteten in Sportvereine ist nicht in jedem Fall möglich, da es immer um einen komplexen Prozess der interkulturellen Öffnung geht.“

 

Was ist Deine Verbindung zum Sport?

 

2011 habe ich erstmalig bei einer Mountainbike Veranstaltung im Harz mitgeholfen. Seit zweieinhalb Jahren bin ich nun beim KSB Harz tätig und auch in meiner Freizeit treibe ich gerne Sport.

 

Was ist Dein Bezug zum Thema Interkulturalität?

 

Generell interessiere ich mich für fremde Kulturen und Religionen, reise sehr gerne und habe interkulturelle Freunde und Kontakte. Dadurch bin ich auch mit vielen kulturellen Aspekten vertraut, mit denen Geflüchtete hier in Deutschland konfrontiert sind - beispielsweise Fragen, die die verschiedenen Religionen betreffen.

 

Ist das Thema Integration für Dich ein schweres?

 

Ja. Denn durch die Medien werden viele Vorurteile transportiert und die Zusammenarbeit mit den Behörden ist nicht immer einfach.

 

Wie ist die Einbindung als Integrationslotsin in die Gremien der Sportstrukturen und -verwaltung gelungen?

 

Ich nehme an Netzwerktreffen teil, beispielsweise bin ich in die AG Gemeinwesen eingebunden. Außerdem besteht Kontakt zu den verschiedenen Trägern der Integrationsarbeit.

 

Was waren Deine Erwartungen und Ziele?

 

Mein Ziel ist es, zur Integration von Geflüchteten in den Sport beizutragen. Wichtig ist es, Kontakte sowohl zwischen Geflüchteten untereinander als auch zu Einheimischen herzustellen und zu intensivieren und Hemmnisse zwischen Geflüchteten und Einheimischen abzubauen. Eine gute und produktive Zusammenarbeit mit den Vereinen ist dabei unerlässlich. Ich hatte erwartet, dass die Integration der Geflüchteten in die Sportvereine etwas leichter und schneller möglich ist. Wie langwierig dieser Prozess ist und wie viele verschiedene Aspekte dabei eine Rolle spielen, war mir anfangs noch nicht vollständig bewusst.

 

Welche Strukturen und Sportstrukturen konnten durch Deine Arbeit bereits erfolgreich für das Thema Integration sensibilisiert werden?

 

Ein gutes Beispiel im Landkreis Harz ist wohl die Entwicklung im Bereich Basketball. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Basketballverband Sachsen-Anhalt wurde das Projekt „Colourful Balling“ mit dem SC Osterwieck e.V. und den Bodfeld Baskets Oberharz e.V. ins Leben gerufen. Germania Wernigerode e.V. (Fußball), Blankenburger Fußballverein 1921 e.V. und SC Osterwieck e.V. initiieren eine offene Sportgruppe.

Es gibt aber natürlich noch weitere Vereine und Akteure, die ich hier gar nicht alle einzeln aufzählen kann.

 

Vielen Dank Claudia für das Gespräch! Das Team von Integration durch Sport freut sich auf die weitere Zusammenarbeit und wünscht weiterhin viel Spaß und Erfolg bei Deiner Arbeit.


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