Gemeinsam für einen sauberen Stadtteil

Der SC Condor startet Ende März sein Projekt "Sport und Umwelt"

Der SC Condor räumt auf - mit seinem Projekt Sport und Umwelt bringen sie Menschen aus dem Stadtteil zusammen
Der SC Condor räumt auf - mit seinem Projekt Sport und Umwelt bringen sie Menschen aus dem Stadtteil zusammen

Gemischt und gemeinsam – wer sich mit Susi Gleeson und Kerstin Philipp vom SC Condor über das neue Projekt „Sport und Umwelt“ unterhält, hört diese beiden Wörter oft.
Ob alt oder jung, Frau oder Mann, Deutsche oder Nicht-Deutsche, Condoraner oder nicht-Condoraner: alle sind willkommen, wenn der SC Condor in diesem März den Stadtteil aufräumen wird.
Den ganzen Stadtteil? So voll wollen Kerstin Philipp aus dem Sportbüro und Susi Gleeson, die Integrationsbeauftragte, den Mund nicht nehmen. Anpacken wollen die beiden Frauen und hoffentlich viele Gleichgesinnte auf jeden Fall. Damit Farmsen-Berne, Oldenfelde und Umgebung sauberer werden. Damit Menschen ins Gespräch kommen, die es sonst nicht tun. „Wir hoffen auf 100 bis 150 Leute“, sagt Susi Gleeson.


Angedockt ist das neue Projekt an die Aktion „Hamburg räumt auf“.  Vom 22. bis 31. März bittet die Stadtreinigung alle eifrigen Verschönerer zum großen Frühjahrsputz. Der SC Condor will mit seinem bunten Team dabei sein. Treibende Kraft hinter der Aktion war Erich Brunken. Er hat schon viele Integrationsaktionen mit angeschoben.
Startpunkt wird das Sportgelände am Berner Heerweg 188 sein, fünf Minuten vom U-Bahnhof Farmsen entfernt. Geplanter Beginn ist um 13.30 Uhr. Der Termin wird noch bekannt gegeben. Dann soll etwa 90 Minuten lang in der Umgebung gelaufen (oder gegangen oder gewalkt), gesammelt und geplaudert werden. Gemischt und gemeinsam. Am Ende erwartet die Sammlerinnen und Sammler ein Zelt auf dem Vereinsgelände. Kuchen, Kaffee, Tee und Softdrinks stehen bereit. In entspannter Atmosphäre können frische Kontakte vertieft werden.
Es dürfte etwas lauter werden, denn Susi Gleeson und Kerstin Philipp haben Murat Tözel eingeladen. Der Mann mit dem Künstlernamen „DJ BÜGELBRETT“ hat vor zwei Jahren den Bürgerpreis im Bereich Integration mit seinem Projekt „Midnight Soccer“ gewonnen. Den Kontakt zu ihm hat Erich Brunken hergestellt. Beim Müllsammel-Tag des SC Condor soll Tözel auflegen, die Gruppen einteilen und die Routen vergeben.


Zwei Fliegen möchten Gleeson und Philipp mit einer Klappe schlagen. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf den Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund“, sagt Kerstin Philipp, „denn für sie ist es oft schwierig, mit Ortsansässigen in Kontakt zu treten.“ Unterhaltung einerseits, Umweltbildung andererseits. „Wir wollen das Bewusstsein für eine saubere Umwelt fördern“, sagt Kerstin Philipp. Sie und Susi Gleeson hoffen, dass viele Frauen und ihre Familien aus der Gruppe „Sport und Fitness aus aller Welt“ dabei sein werden. Das sind 20 Frauen zwischen 25 und 85 Jahren. Die Hälfte hat einen Migrationshintergrund.


Der SC Condor kann auf sein gepflegtes Netzwerk bauen. Kooperationen mit den Bürgervereinen Oldenfelde und Farmsen/Berne, der AWO, dem Allgemeinen Sozialen Dienst und dem Sozialmanagement des Frauenhauses bestehen. Über dieses Netz wird der SC Condor informieren, um eine breite Öffentlichkeit anzusprechen. „Wir werden auch in Seniorenheimen, Kitas und Flüchtlingsunterkünften werben“, sagt Susi Gleeson. „Die Geflüchteten werden wir abholen, wo sie sind, und dann gemeinsam hier beim SC Condor starten.“  
Dass es für die Mischung aus Sport und Müllsammeln schon ein Wort gibt, wissen die beiden - „Plogging“, gebildet aus „plocka“ (schwedisch für „aufheben“) und „jogging“.  Susi Gleeson sagt: „Wir haben das Projekt bewusst „Sport und Umwelt“ genannt, damit sich niemand an dem neumodischen Wort „Plogging“ stört.“ Für die zweite Jahreshälfte ist eine ähnliche Aktion geplant.

Mehr zum Thema "Sport und Umwelt in Hamburg" ist zu lesen in der neuen SZENESport- Ausgabe.

Text: Frank Heike


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