Freiheit als unbezahlbares Gut

Syrische Flüchtlinge in der Beuditzschule. Präsident des hier ansässigen Stützpunktvereins des Bundesprogramms "Integration durch Sport" und Sprecher der Initiative "Weißenfels hilft", erklärte den Schülern das Leben in einer Diktatur.

Dass Kinder und Jugendliche viele Fragen haben zeigte sich einmal mehr am 12.10.2015 in der Beuditzschule.

Die etwa 120 Schülerinnen und Schüler der 7.-9. Klassen und Vertreter der Initiative "Weißenfels hilft" trafen sich im Rahmen ihres Sozialkundeunterrichts zum Gedankenaustausch. Als Gäste konnten sie 5 syrische Flüchtlinge begrüßen, die seit August dieses Jahres im Südring untergebracht sind.

Im Klassenverband galt es in kleinen Gruppen mithilfe der englischen Sprache, Fragen zum Leben in Syrien und Deutschland zu beantworten. Dabei halfen die syrischen Männer gern mit ihren gesammelten Erfahrungen.

Bei sprachlichen Verständnisschwierigkeiten griffen den Schülern ehrenamtliche Dolmetscher unter die Arme und ermöglichten so einen breiten Dialog über Fluchterfahrungen und familiäre Strukturen.

Michael Jacob, Präsident des hier ansässigen Stützpunktvereins des Bundesprogramms "Integration durch Sport" des DOSB und Sprecher der Initiative, erklärte den Schülern das Leben in einer Diktatur, sowie die Hintergründe und die mögliche weitere Entwicklung des Bürgerkriegs in Syrien. Außerdem beantwortete er die Fragen der wissbegierigen Kinder und Jugendlichen. Diese interessierten sich vor allem für den Verbleib der zurückgelassenen Familien und ob es den Kindern in den Flüchtlingslagern im nahen Osten im Moment gut geht.

Dass es bei der Schilderung der genauen Lebensumstände durch die Männer auch einmal traurige Gesichter gab, ließ sich verständlicherweise nicht vermeiden.

Jacob kommentierte dies mit den Worten: "Die Kinder können am besten die komplexen oftmals unschönen Geschehnisse in der Welt verstehen, wenn sie die Lebensgeschichte aus dem Munde derer hören, die all das Elend selbst erlebt haben."

Leider waren die Stunden mit den Flüchtlingen viel zu schnell vorbei und viele Schülerinnen und Schüler möchten zukünftig gern die Initiative helfend begleiten und so den Kontakt zu unseren 'Neubürgern'  intensivieren.

"Unsere Lehrer bemerken seit Wochen die Unsicherheit der Schüler bei dem sensiblen Thema Flüchtlinge und wir spüren ja auch bereits die Auswirkungen. Im Moment lernen in unserer Schule 11 Flüchtlingskinder und wir haben gemeinsam mit der Elternschaft und dem pädagogischen Personal eine gute Lösung zur Integration der Kinder gefunden, wie u.a. die Benennung von Integrationslotsen." - so Herr Scholz, Direktor der Beuditzschule.