2000 Kilometer quer durch Europa für den guten Zweck

Rückblick auf eine besondere Benefiz Aktion im Jahr 2022

Baumpflanzaktion im Garten der Casa Betania
Baumpflanzaktion im Garten der Casa Betania

Im Sommer 2022 zeigten 11 engagierte Radfahrerinnen und Radfahrer aus Nordrhein-Westfalen eindrücklich was passiert, wenn sie sich gemeinsam auf den Weg durch Europa machen und eine bedeutende Idee verfolgen. Nach ihrem Start am Niederrhein erreichte die Gruppe nach 11 Etappen und rund 2000 Kilometern in den Beinen ihren Zielort Matera in Süditalien und übergab dem Leiter der Casa Betania, einer Einrichtung für Geflüchtete, einen besonderen Spendenscheck. „Wir wollen den vorbildlichen und zutiefst menschlichen Ansatz des Hauses unterstützen“, sagt Jürgen Driever, der Mitorganisator der Benefizradtour. Die Casa Betania ist eine Einrichtung der katholischen Kirche, die Geflüchteten nicht nur eine sichere Unterkunft bietet, sondern auch Ausbildungsplätze in der Landwirtschaft vermittelt und sie bei der Suche nach Arbeit unterstützt. Das besondere Engagement der Casa Betania trägt dazu bei, dass die dort lebenden geflüchteten Menschen nicht in prekäre Abhängigkeitsverhältnisse geraten.

Das fünfte Etappenziel beim Stützpunktverein DJK Göggingen

„Mit unserer Radtour vom Niederrhein nach Matera zur Casa Betania wollen wir ein Zeichen setzen“, so Jürgen Driever. Es soll ein Zeichen für eine menschenrechtsbasierte und antirassistische Flüchtlingsarbeit und -politik sein. „Geflüchtete Menschen haben ein Recht auf Schutz und Hilfe. Nach sorgfältiger und fairer Prüfung eines jeden Asylantrages ist es wichtig, die Menschen nicht fallen zu lassen, sondern sie zu unterstützen“, meint Siggi Blum, Radfahrer und ehemaliger Programmleiter des Programmes „Integration durch Sport“ in Nordrhein-Westfalen. Er kennt viele Aspekte der Integrationsarbeit und weiß, dass es gezielte und umfassende Maßnahmen für diesen Prozess braucht. Besonders der Sport hat ein hohes integratives Potential. „Deshalb sind wir besonders erfreut, dass der „Integration durch Sport“ Stützpunktverein DJK Göggingen die Radgruppe zu ihrem fünften Etappenziel im Sportzentrum empfängt und extra ein Rahmenprogramm auf die Beine gestellt hat“, erzählt Plamen Nikolov, der in seiner Funktion als IdS Bildungsreferent die engagierten Radfahrerinnen und Radfahrer begrüßte und die anschließende Diskussionsrunde moderierte. Im Mittelpunkt des Gespräches stand das Ziel, das alle Mitwirkenden verfolgen: mehr Bewusstsein für die Situation geflüchteter Menschen in Europa schaffen und den Blick auf die aktuelle Lage schärfen. Speziell das Ankommen im Ankunftsland, das, so sind sich alle einig, so reibungslos wie möglich gestaltet werden sollte, ist ein wichtiges Anliegen. Dazu braucht es unter anderem viele regionale Initiativen, Helferkreise und caritative Einrichtungen, die eng zusammenarbeiten. Aber auch Sportvereine wie die DJK Göggingen, die dauerhaft Integrationsprojekte initiiert. „Wir haben in unserem Verein beispielsweise eine Cricket Abteilung aufgebaut, bieten Schwimmkurse für Geflüchtete an und haben viele aktive Sportlerinnen und Sportler mit Fluchtgeschichte in unserer Kegelabteilung. Sie sind sowohl im Training als auch im Wettkampf sehr engagiert. Zu dem integrativen Angebot gehört ebenfalls eine Fußballgruppe und ein Fahrradkurs“, berichtet Claudia Eberle, die zweite Vorsitzende des Stützpunktvereins, die die Radfahrerinnen und Radfahrer herzlich im DJK-Sportzentrum empfängt. Nach der Diskussionsrunde und dem intensiven Austausch stand ein weiterer wichtiger Programmpunkt an: das gemeinsame Abendessen, das vom Bayerischen Roten Kreuz organisiert und gekocht wurde, um die Radgruppe für die noch bevorstehenden Etappen zu stärken.

Erfolgreiche Benefiz Radtour

Mit ihrem sportlichen Einsatz und ihrer Idee, Spenden für die Casa Betania in Süditalien zu sammeln, wollte die Radgruppe die Einrichtung auf eine besondere Art und Weise würdigen und unterstützen sowie auf die Thematik „Flucht und Fluchtursachen“ aufmerksam machen. Die Überreichung des symbolischen Schecks in Höhe von 16000€ an die Bewohner und an Pater Don Antonio wurde sogar von der lokalen Presse und vom Fernsehen begleitet. Symbolisch und zur Erinnerung pflanzte das Radlerteam in dem von den Geflüchteten bewirtschafteten Garten mehrere Bäume: ein Zitronenbaum und ein Feigenbaum. Eine besondere Geste.


  • Baumpflanzaktion im Garten der Casa Betania
    Baumpflanzaktion im Garten der Casa Betania
  • Radgruppe
    Radgruppe
  • Empfang der Radgruppe
    Empfang der Radgruppe
  • Gruppenbild der engagierten Radfahrer*innen
    Gruppenbild der engagierten Radfahrer*innen
  • "Flucht ist kein Verbrechen"
    "Flucht ist kein Verbrechen"
  • Übergabe des Spendenschecks
    Übergabe des Spendenschecks
  • Gruppenfoto zum Abschluss
    Gruppenfoto zum Abschluss