"Das Programm hat seine Leistungsfähigkeit vielfach unter Beweis gestellt" - Interview mit Prof. Herbert Hartmann

Prof. Herbert Hartmann, DSB-Vizepräsident, ist seit Dezember letzten Jahres der Vorsitzende des Bundesvorstandes Breitensport für den DSB und somit zuständig für das Programm "Integration durch Sport". Grund genug, nach einer Einschätzung zum Programm zu fragen ...

Prof. Herbert Hartmann, hier bei der Eröffnung des Erlebnistags Wandern, ist Vorsitzender für den Breitensport im DSB (Foto: DSB-Archiv)
Prof. Herbert Hartmann, hier bei der Eröffnung des Erlebnistags Wandern, ist Vorsitzender für den Breitensport im DSB (Foto: DSB-Archiv)

   Herr Hartmann, wie stehen Sie als neuer Vorsitzender des Bundesvorstandes Breitensport des DSB zum Programm "Integration durch Sport"?

 

Prof. Hartmann: Schon als Vizepräsident des Deutschen Sportbundes für den Breitensport habe ich das Programm begleitet und dabei sehr genau wahrgenommen, wie viel der Sport in diesem Bereich bereits geleistet hat. Noch wichtiger als diese Leistung ist aber, sich darüber im Klaren zu sein, welchen Herausforderungen sich unsere Gesellschaft und damit auch der Sport künftig stellen müssen. Neben den Themenfeldern Gesundheit und Umgang mit älteren Menschen ist das Thema Integration unbestritten ein zentraler Punkt des sozialen Lebens in der näheren Zukunft.

 

"Der Sport hat bis zum heutigen Tage bereits einen enormen Beitrag zur Integration von Migratinnen und Migranten erbracht und ist bemüht, diesen auch weiterhin zu leisten."

 

   Wie sehen Sie die Zukunft von "Integration durch Sport"?

 

Prof. Hartmann: Ich bin diesbezüglich recht optimistisch. Das Programm hat seine Leistungsfähigkeit vielfach unter Beweis gestellt, niemand würde das ernsthaft in Frage stellen. Der Sport hat bis zum heutigen Tage bereits einen enormen Beitrag zur Integration von Migratinnen und Migranten erbracht und ist bemüht, diesen auch weiterhin zu leisten. "Integration durch Sport" wird in entscheidendem Maße durch die Bundesregierung gefördert. Ich bin zuversichtlich, dass keine Regierung sich vor der Weiterführung dieses erfolgreichen Modells drücken kann. Wir haben zwar stets um die Mittel kämpfen müssen, sie aber sicher nicht ohne Grund letztlich immer bekommen. Aber das Thema Integration fordert den DSB weiter über den bisherigen Rahmen hinaus.

 

   Was muss Ihres Erachtens geschehen?

 

Prof. Hartmann:  Es geht darum, zusätzlich zum Bewährten neue Konzepte und Ansätze zu erarbeiten. Das geschieht auch aktuell schon. Die im Dezember verabschiedete neue politische DSB-Grundsatzerklärung zur Integration steckt das Thema wesentlich weiter ab, als wir das in der Vergangenheit getan haben. Derzeit wird das Programm im Wesentlichen auf der Ebene der Landessportbünde umgesetzt. Eine Aufgabe der Zukunft ist es, dafür zu sorgen, dass jeder einzelne Verein sich aufgerufen fühlt, seinen Beitrag zu leisten. Wir brauchen eine breitere Kommunikation des Themas bis in die Vereine hinein. Außerdem wäre es wünschenswert, zusätzlich zur Ebene der Förderung durch das Bundesinnenministerium auch eine Förderstruktur auf Länderebene zu etablieren.

Generell kann man sagen: Im Bereich Integration durch Sport wird seitens des DSB und seiner Partner derzeit vieles angedacht und entwickelt, dass in nicht allzu ferner Zukunft dann auch realisiert werden soll.


  • Prof. Herbert Hartmann, hier bei der Eröffnung des Erlebnistags Wandern, ist Vorsitzender für den Breitensport im DSB (Foto: DSB-Archiv)
    Prof. Herbert Hartmann, hier bei der Eröffnung des Erlebnistags Wandern, ist Vorsitzender für den Breitensport im DSB (Foto: DSB-Archiv)