Hans-Peter Kemper – als Aussiedler- und Minderheitenbeauftragten ist er Ansprechpartner in allen Belangen

Hans-Peter Kemper ist auf dem Gebiet der Aussiedler- und Minderheitenpolitik längst kein Neuling mehr. Seit vielen Jahren ist der Bundestagsabgeordnete der SPD Mitglied im Innenausschuss.

Schätzt das Inte­gra­tions­po­ten­tial von Mannschafts­sport: Hans-Peter Kemper (Foto: BMI)
Schätzt das Inte­gra­tions­po­ten­tial von Mannschafts­sport: Hans-Peter Kemper (Foto: BMI)

Im November wurde er von Bundesinnenminister Otto Schily in sein neues Amt als Aussiedler- und Minderheitenbeauftragter berufen. Damit ist Kemper Nachfolger von Jochen Welt, der nun als Landrat im Kreis Recklinghausen tätig ist. Den Schlüssel für eine gelungene Integration sieht der ehemalige Polizeibeamte vor allem im Erlernen der deutschen Sprache und in den Netzwerken, die der organisierte Sport bietet. 

 

Das neue Zuwanderungsgesetz schreibt Deutschkenntnisse vor

 

„Nur wer die deutsche Sprache beherrscht, hat die Chance auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz“, sagt Kemper und betont damit einen der Schwerpunkte im neuen Zuwanderungsgesetz, welches am 1. Januar 2005 in Kraft tritt. Als Mitglied im Innenausschuss hat Kemper maßgeblich an dem neuen Gesetz mitgewirkt und sich für Sprachtests eingesetzt. Bisher konnten zum Beispiel die Angehörigen von Russlanddeutschen ohne Sprachtest nach Deutschland kommen. Das ändert sich mit dem neuen Zuwanderungsgesetz. Ab dem 1. Januar 2005 muss jeder, der nach Deutschland einwandern möchte Sprachkenntnisse vorweisen. „Wir bieten mit unterschiedlichen Trägern Sprachkurse in den Herkunftsländern an, so dass Zuwanderer keinesfalls an dieser Hürde stolpern müssen“, erklärt Kemper und ergänzt: „Im Gegenzug garantieren wir den Zuwanderern bei entsprechenden Sprachkenntnissen die deutsche Staatsbürgerschaft und damit von Anfang an eine solide rechtliche Basis.“ Auch für die bereits in Deutschland lebenden Zuwanderer soll es Nachholangebote zum Erlernen der deutschen Sprache geben.

 

 "Der Sport ist eine sehr effektive Immunisierung gegen Kriminalität."  

 

Kemper, der, wenn es seine Zeit erlaubt, selbst auf dem Fußball- oder Tennisplatz sportlich aktiv ist, räumt auch dem Sport eine wichtige integrative Funktion ein. „Mit der Umsetzung des Programms Integration durch Sport leistet der Deutsche Sportbund sehr erfolgreiche Arbeit“, betont der ambitionierte Hobbysportler und hebt hervor, dass gerade Mannschaftsportarten die Menschen miteinander verbinden und dabei helfen, soziale Netzwerke zu bilden. Diese Erfahrung hat er auch in seiner Zeit als Leiter der Kriminalpolizei im Kreis Borken im Münsterland gemacht. „Der Sport ist eine sehr effektive Immunisierung gegen Kriminalität. Jugendliche Zuwanderer werden häufig in Zusammenhang mit Alkohol und Drogen straffällig. Wenn sie jedoch in einem Sportverein eingebunden sind, ist die Gefahr wesentlich geringer“, berichtet der Polizeibeamte.

 

 Seine neue Aufgabe als Aussiedler- und Minderheitenbeauftragter nimmt der 60 jährige Bundestagsabgeordnete und Vater zweier Kinder sehr ernst und sieht Handlungsbedarf an einer Vielzahl von Stellen. Ein Aufgabenschwerpunkt werden die Belange der deutschen Minderheiten in Osteuropa und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion sein. Auch für alle Eingliederungsmaßnahmen für Spätaussiedler auf Bundesebene ist er Ansprechpartner. Dennoch ärgert er sich manchmal über die einseitige Darstellung des Themas Integration in der Öffentlichkeit. „Wir reden immer nur darüber, was alles schief geht. Dabei wird völlig vergessen, dass beispielsweise die Russlanddeutschen zu einem überwiegenden Anteil sehr gut integriert sind“, stellt Kemper in einem kleinen Fazit fest.


  • Schätzt das Inte­gra­tions­po­ten­tial von Mannschafts­sport: Hans-Peter Kemper (Foto: BMI)
    Schätzt das Inte­gra­tions­po­ten­tial von Mannschafts­sport: Hans-Peter Kemper (Foto: BMI)