Irene Siedow bringt Kinder in Bewegung

Irene Siedow ist Jugendwartin beim TSV Neustadt am Rübenberge in Niedersachsen. Sie koordiniert dabei unter anderem den Kindergartensport im Verein. Ca. 600 Kinder werden beim TSV Neustadt von 14 Übungsleitern alleine fürs Kinderturnen betreut. Das neuste Projekt von Irene Siedow und dem TSV ist der „Kindergarten in Bewegung“, ein Sportangebot für die Kindergärten in Neustadt, welches auch Kindern aus Migrantenfamilien mit Sport in Berührung bringt.

Irene Siedow, Jugendwartin im TSV Neustadt am Rübenberge
Irene Siedow, Jugendwartin im TSV Neustadt am Rübenberge

Irene Siedow hat einen ähnlich vollen Terminkalender wie ein Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens. Als Jugendwartin eines Vereins mit 2.600 Mitgliedern, von denen fast die Hälfte Kinder und Jugendliche sind, hat sie viel zu organisieren und koordinieren. Dazu kommen ihre Tätigkeiten im Regionalsportbund Hannover, im Stadtjugendring, sowie im Ausschuss des Regionsjugendrings.

 

Irene Siedow will Dinge bewegen

 

„Ich will allen Kindern in Deutschland eine Chance geben“, das ist die Motivation von Irene Siedow. Angefangen hat sie damit natürlich vor der eigenen Haustür, in Neustadt am Rübenberge, nordwestlich der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover gelegen. Als Jugendwartin des Vereins sorgt sie dafür, dass den Kindern von Neustadt ein umfangreiches Bewegungsangebot zur Verfügung steht.

 

Unlängst traten die Betreuer eines Kindergartens an sie heran, „ob es nicht möglich wäre für die Kindergartengruppen eine zusätzliche Sport- und Bewegungsgruppe anzubieten“, erinnert sich Irene Siedow. Die gelernte Krankenschwester und Übungsleiterin Kinderturnen fackelte nicht lange und rief mit dem Verein das Projekt „Kindergarten in Bewegung“ ins Leben. Dabei geht es nicht nur um Sport und Bewegung, so Irene Siedow: „Wir bringen dabei den Kindern spielerisch Sozialverhalten nahe. Die Kinder helfen mit beim Auf- und Abbau der Geräte und achten auch darauf, dass auch alle helfen.“ In der Regel sind es Gerätelandschaften, die Irene Siedow und ihre Betreuer für die mittlerweile 80-90 Kinder aus mittlerweile vier Kindergärten aufbauen. Da werden die herkömmlichen Schulsportgeräte wie Barren und Kasten zu einer Baustelle, oder der „Raupe Nimmersatt“ umfunktioniert.

 

Kooperation mit Kinder- und Jugendhaus Dyckerhoffstraße

 

Im Zuge des Kontaktes mit den städtischen Kindergärten bekam Irene Siedow auch Kontakt mit dem „Kinder- und Jugendhaus Dyckerhoffstraße“. Die Kinder im Kinder- und Jugendhaus haben zu einem überwiegenden Teil Migrationshintergrund, da in der unmittelbaren Nähe viele Migrantenfamilien leben. Da wurde Irene Siedow aufmerksam: „Als ich die Kinder dort sah, stellte ich fest, dass wir im Verein kein Spiegelbild der Gesellschaft waren, da wir fast nur einheimische Kinder betreuten.“ Doch eine Kooperation mit dem Kinder- und Jugendhaus drohte am Geld zu scheitern. „Die Familien hatten kein Geld und wir als Verein dürfen keine Angebote umsonst machen“, so Irene Siedow. Da erinnerte sie sich an das Programm „Integration durch Sport“, welches sie auf einer Fortbildung kennen gelernt hatte. Recht bald hatte Irene Siedow die Macher des Programms vor Ort überzeugt und seit 2004 fördert das Programm das Sport- und Bewegunsgangebot zwischen dem Kinder- und Jugendhaus und dem TSV-Neustadt am Rübenberge. Die Hartnäckigkeit von Irene Siedow zahlt sich aus, denn mittlerweile kommen einige der Kinder auch zum regulären Sportangebot des Vereins.


  • Irene Siedow, Jugendwartin im TSV Neustadt am Rübenberge
    Irene Siedow, Jugendwartin im TSV Neustadt am Rübenberge