Offene Tür zu den Cricket Days beim TuS Komet Arsten

Der TuS Komet Arsten feierte am Samstag, 6. Mai, seinen Tag der offenen Tür. Mit von der Partie war in diesem Jahr erstmalig die zweitbeliebteste Sportart der Welt: Cricket. Vor rund einem Jahr startete die erste Annäherung des Großvereins mit der Sportart, die in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt. Inzwischen, pünktlich zu den CricketDays23, hat sich eine eigene Abteilung im Verein gemausert.

Einweisung am Wicket
Einweisung am Wicket

Auf dem gesamten Sportgelände an der Egon-Kähler-Straße tummelten sich von 11 bis 14 Uhr einige hundert Besuchende. In den drei Stunden war es möglich 14 verschiedene Sportarten zu bestaunen oder auch direkt auszuprobieren. Auch auf das Cricket-Programm auf dem Ascheplatz fiel als neueste Sportart im Verein viel Interesse, nicht nur in Form neugieriger Blicke von den benachbarten Plätzen. Wer nicht direkt ins Bowling und Batting einsteigen wollte, erhielt die Möglichkeit sich erst einmal an der Auslage mit den entsprechenden Sportgeräten vertraut zu machen.  Dass der TuS Komet Arsten sich in einem eher kurzweiligen Prozess bereit erklärt hat, die komplexe und in Deutschland (noch) eher unpopuläre Sportart Cricket als Abteilung im Verein aufzunehmen, verdient Anerkennung.

Im letzten Jahr war dies noch nicht unbedingt abzusehen: Der Kontakt begann mit einem Mikroprojekt im Jahr 2022. Der TuS Komet Arsten und die Deutsch-indische Gesellschaft (DIG) waren gemeinsam am Werk um über den Family Sports Day mit einem Indoor-Schnupperkurs den Grundstein für Cricket im Bremer Süden zu legen. Inzwischen, knapp ein Jahr später, besitzt der Verein seine eigene Cricket-Abteilung und ein vollständiges Team in der neuesten Cricket-Liga Deutschlands, der Twenty20-Liga-Nord. Diese ist Teil des seit 2022 nord-süd-geteilten, deutschen Ligasystems und umfasst Teams aus den drei Regionalfachverbänden: Nord, Ost und West (NDCV, ODCV, WDCV).

„Die Aussicht sich in einer Liga auf gutem Niveau messen zu können, motiviert Menschen, in den Verein einzutreten.“ meint der Co-Trainer der Abteilung, Rizwan Anwar. Er spricht, wie im Interview, meist auf englisch und teils auf deutsch – die Sportart Cricket ist in Deutschland sehr international besetzt. Vor allem innerhalb der indischen, afghanischen und pakistanischen Community erfreut sie sich großer Beliebtheit. „Es gibt schon viele Menschen hier, die Cricket bereits auf einem hohen Level spielen können. Die Spiele gegen starke Gegner helfen ihnen, ihre Fähigkeiten in Szene zu setzen und sich und andere wieder für den Sport zu begeistern. Deswegen war es uns wichtig, nebst den regulären Trainings, die für alle offen sind, auch schnell ein Team für den Liga-Betrieb aufzustellen.“, so Anvar. Die Trainer, Vereinsvertretenden und auch Kirsten Wolf vom Programm „Integration durch Sport“ sind sich aber bei den Prioritäten der Abteilung sicher: Innerhalb des  Vereins geht es neben dem Liga-Spielbetrieb vor allem darum, verschiedenste Menschen für den Sport zu begeistern und ihnen die Möglichkeit zu geben, Cricket auch von Anfang an auszuprobieren und Spaß daran zu finden.

Das ist geglückt. Vor allem viele Jugendliche und junge Erwachsene hatten sichtbar Spaß am Cricketsport – mehrheitlich sogar Mädchen. Der klassische Gentleman´s Sport hat sich über die Jahre teilweise geöffnet. Zeitweilig gab es sogar ein reines Frauentraining in Bremen, das sich jedoch wieder aufgelöst hat. Mit mehr Nachwuchsarbeit in verschiedenen Stadtteilen könnte sich dies sicher auch wieder entwickeln. Von der „Laufkundschaft“ wanderten neugierige Blicke zu den Wickets, Bats und Cricket-Bällen. Für diejenigen, die sich auch trauten zu spielen, war vor allem die Wurf-Technik, das sog. Bowling, ein interessantes Detail mit viel Potential. 

Der TuS Komet Arsten ist nebst der prominenten und international erfolgreichen SG Findorff das zweite Bremer Team in der Liga und auch im Bundesland. Im Bereich Cricket ist auf Verbandsebene viel in Bewegung. Zukünftig angestrebt sind, wie in Hessen, Baden Württemberg und Bayern, welche die T20-Liga-Süd bilden, ebenfalls eigene Landesverbände. Dafür sind jedoch als erster Schritt mindestens drei aktive Vereine im Bundesland notwendig. In diesem Thema ist unter anderem der Bremer Sportlotse und Cricket-Experte Muhammad „Mo“ Tahir unterwegs. Demnächst wird es mit ihm ein Interview zum Thema geben.

Das Programm „Integration durch Sport“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unterstützt.


  • Einweisung am Wicket
    Einweisung am Wicket
  • Gentle(wo)man's Sport.
    Gentle(wo)man's Sport.
  • Das Setup mit Bat für Beginner:innen.
    Das Setup mit Bat für Beginner:innen.
  • Jung übt sich.
    Jung übt sich.