„PINK gegen Rassismus“: Gleich drei Events an einem Tag!

Drei Programmpunkte an einem Tag - das war sportlich! Damit passte der Tag perfekt zum Projekt „Pink gegen Rassismus“, welches eine Gruppe von Sportbünden aus NRW organisiert haben. Dazu gehören auch die Kreissportbünde Siegen-Wittgenstein und Olpe mit ihren Sportjugenden.

Foto: Koordinierungsgruppe "PINK gegen Rassismus"
Foto: Koordinierungsgruppe "PINK gegen Rassismus"

Seit dem Beginn der internationalen Wochen gegen Rassismus (15. - 28. März) bekennen Sportvereine in NRW sichtbar Farbe gegen Rassismus und posten unter dem Hashtag #pinkgegenrassismus Fotos und Videos in den Sozialen Medien. Die teilnehmenden Bünde hatten hierzu kostenlos pinkfarbene T-Shirts an die interessierten Vereine verteilt. Parallel zur Social-Media-Kampagne bietet die Projektgruppe abwechslungsreiche Online-Angebote, die bisher bereits von Bilderbuchkino bis Übungsleiter*innen-Fortbildung reichten. Am Freitag konnten Interessierte das „Herzstück“ des Programms als Live-Stream aus dem Sportmuseum in Köln verfolgen.

Mit Shary Reeves konnte eine prominente, wortgewandte Persönlichkeit mit Sportbezug für eine Keynote Speech gewonnen werden. Die Moderatorin und ehemalige Fußballspielerin fesselte die Zuhörer*innen vor den Bildschirmen Zuhause mit Erzählungen aus ihrem sportlichen und privaten Leben und machte Lust auf weitere Programmpunkte.

Bei der nachfolgenden Podiumsdiskussion, moderiert von Maurice Soulié, erzählte Tugba Tekkal von ihren Erfahrungen aus der Fußballwelt und was sie dazu bewegte, „Scoring Girls“ – eine Stiftung für Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund - zu gründen. Mit Elyesa Dogan war eine weitere Person mit viel Praxiserfahrung im Feld der Integration durch Sport zu Gast: Er ist Trainer beim Mitternachtssport in Köln. Eigene Erfahrungen aus der Welt des Sports brachte auch Joana Sam-Cobbah ein, Fachkraft Integration durch Sport beim Kreissportbund Rhein-Sieg. Sie erklärte, dass der Sport auch stark machen kann und sie sich dadurch zu dem Menschen entwickelt hat, der sie heute ist. Als Teil der Initiatorengruppe des Projekts „Pink gegen Rassismus“ betonte sie, dass es sich hierbei um eine Aktion handele, die „bottom-up“ entwickelt wurde und damit von den Sportbünden und nicht einer übergeordneten Dachorganisation komme. Unterstützung aus dem Feld des organisierten Sports gab es durch Michael Neumann, der selbst zwar glücklicherweise keinen rassistischen Erfahrungen ausgesetzt war, aber mit dem Programm „Entschlossen Weltoffen“ im Auftrag des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen dennoch aus Überzeugung für die Vision einsteht, dass sich alle Sportvereine mit dem Thema Integration auseinandersetzen. Wie wichtig es ist, Beratungsangebote für betroffene Personen zu schaffen, betonte Hartmut Reiners von der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit/ARIC-NRW e.V. Um die (Beratungs-) Strukturen von Städten, Gemeinden und im Sport aufrecht zu erhalten und auszubauen müssen weiterhin Gelder zur Verfügung gestellt werden und zukünftig erhöht werden, sodass die Akteure Handlungsspielraum für ihre Integrationsarbeit vor Ort bekommen. Dies wurde in der gesamten Gruppe bekräftigt.

Zum Abschluss des Event-Tages bewies das Kabarett gegen Rassismus, dass man trotz des ernsten Themas auch gemeinsam lachen kann und sollte. Humor kann an dieser Stelle wie ein „Katalysator“ für Gemeinschaft und Verständigung wirken und dadurch ernste Themen leichter verständlich darstellen. Kabarettist Lennard Rosar führte humorvoll und dennoch rassismuskritisch durch den Abend und begrüßte die Gäste Serkan Ates-Stein, Dan O’Clock und Moritz Neumeier, der aus Hamburg zugeschaltet wurde. Mit Witz und Verstand warben alle drei für Toleranz und Zusammenhalt. Ein besonderer Überraschungsgast war Ulrike Volkenandt, Fachkraft für Jugendarbeit im Schwimmverband NRW, die mit ihrem Poetry Slam über Menschenrechte unter anderem Artikel 2 vortrug: „Niemand darf diskriminiert werden!“

Das gesamte Programm stand als Live-Stream über den Landessportbund NRW und Sportdeutschland.tv zur Verfügung, sodass auch unter Einhaltung der Corona-Schutzverordnung eine große Gemeinschaft für Demokratie und Respekt verbunden werden konnte. Dieses Event war möglich, da hierzu eine bundesweite Förderung, der Sonderfonds „Integration durch Sport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes, eingesetzt werden durfte.

Das Programm hielt noch weitere Punkte bereit: Am Mittwoch, den 24.03.21, veranstaltet das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Olpe einen Online-Vortrag zur „Psychoanalyse des Antisemitismus“. Außerdem fand das Digitale Bilderbuchkino für Kindergarten- und Grundschulkinder am Samstag, den 27.03.21 statt. Beide Veranstaltungen waren für alle Interessierten kostenfrei!

„Pink gegen Rassismus“ ist keine einmalige Aktion gewesen, sondern wird auch in Zukunft fester Bestandteil der Sportbünde in NRW und über die Grenzen hinaus werden.


  • Foto: Koordinierungsgruppe "PINK gegen Rassismus"
    Foto: Koordinierungsgruppe "PINK gegen Rassismus"
  • Foto: Koordinierungsgruppe "PINK gegen Rassismus"
    Foto: Koordinierungsgruppe "PINK gegen Rassismus"
  • Foto: Koordinierungsgruppe "PINK gegen Rassismus"
    Foto: Koordinierungsgruppe "PINK gegen Rassismus"
  • Foto: Koordinierungsgruppe "PINK gegen Rassismus"
    Foto: Koordinierungsgruppe "PINK gegen Rassismus"