Rassismuskritische Bildungsmodule für den Niedersächsischen Basketballverband (NBV)

Im Rahmen des Projekts (Anti-) Rassismus im organisierten Sport kooperieren seit Ende Juni 2024 offiziell der NBV und dsj/DOSB. Der NBV möchte in den nächsten Jahren mit seinen Mitgliedsvereinen in der Region die Aktivitäten im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit und Antidiskriminierung intensivieren und kann somit Vorbild für viele andere Verbände in und außerhalb des Basketballs sein.

Illustration: PM Hoffmann
Illustration: PM Hoffmann

Hintergrund der Kooperation ist das erklärte Ziel des Antirassismus-Projekts, die Erstellung von rassismuskritischen Bildungsmodulen mit und für die Mitgliedsorganisationen. Mit der Unterstützung des LSB Niedersachsen kamen die Projektverantwortlichen der dsj und Ressortleitung für Integration Dirk Povey vom NBV bei diesem Vorhaben zusammen. Für den NBV waren insbesondere die Ergebnisse der Correctiv-Recherche Anfang des Jahres und der sich weiter verschärfende Rechtsruck in der Gesellschaft ein entscheidendes Moment, die eigenen Strukturen zu betrachten und inklusiver sowie rassismussensibler zu gestalten.

Das Bildungsmodul richtet sich im blendend-learning Format (Meint: eine Mischung aus online und Präsenz- Sitzungen) an Trainer*innen und Schiedsrichter*innen, um die Themen Respekt, Wertschätzung und rassismussensibles Miteinander auf und neben dem Spielfeld zu vermitteln. Durch das Prinzip „Train-the-Trainer“ sollen das Wissen und die Handlungsempfehlungen dann an viele weitere Verantwortliche im Niedersächsischen Basketball weitergegeben werden.

Mit einem externen Bildungspartner, welcher die konkreten Inhalte des rassismuskritischen Bildungsmoduls für den Basketballsport in Niedersachsen erstellt, will der NBV Anfang 2025 die Pilotphase starten und erste Übungsleiter*innen und andere Verantwortliche aus ihrem Umkreis die angestrebten 8 Lerneinheiten testen lassen.

Das Projekt (Anti-)Rassismus im organisierten Sport seinerseits, welches von der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus gefördert wird, unterstützt den NBV nicht nur koordinativ, sondern auch strukturell: Der NBV soll in das projekteigene Netzwerk NAniS aufgenommen werden und bei der großen Netzwerktagung im November die Erfahrungen beim Prozess der Modulerstellung mit den anderen Mitgliedern des Netzwerks teilen.

Die von dsj/DOSB angestoßene Modulerstellung ist lediglich ein Teilaspekt eines vielfältigen Gesamtvorhabens des NBV. Denn abseits der Kooperation mit dem Antirassismus-Projekt will der NBV an einem zentralen Standort mit einem Pilot-Projekt die gesellschaftliche Verantwortung sowie auf regionaler und kommunaler Ebene die Anti-Diskriminierungs-Netzwerke ausbauen. Zusätzlich wird ein Vorfalls- und Beschwerdemanagement über die Landesverbands-Anlaufstelle für Rassismus-, Gewalt- und andere Diskriminierungsvorfälle in seinem Zuständigkeitsbereich eingerichtet.

(Quelle: dsj)


  • Illustration: PM Hoffmann
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