Schwimmkurs für jesidische Frauen

„Die Frauen hatten in ihrer Heimat teilweise kein fließendes Wasser aus der Leitung. Jetzt konnten sie im Badehaus Nordhausen das Schwimmen lernen."

Ein Schwimmkurs für jesidische Frauen konnte im Oktober in Nordhausen organisiert werden. Dieser wurde tatkräftig durch das Programm Integration durch Sport und finanziell durch das Landesprojekt Fachkräfte IdS gefördert. Als Ideengeber fungierte Murad Murad, der Vorsitzende der jesidischen Gemeinschaft der Nordthüringer Kreisstadt. Er fragte bei Integration durch Sport im Landessportbund Thüringen an, ob eine Förderung möglich sei. In seinem Verein gäbe es viele Frauen, die bisher noch nie die Gelegenheit hatten, in ein Schwimmbecken zu steigen. Herr Murad hatte gute Erfahrungen mit dem Badehaus Nordhausen gemacht, welches schon mehrere Schwimmkurse für zugewanderte Frauen veranstaltet hat. Mit entsprechender Erfahrung konnte die Schwimmlehrerin Frau Friese, die anfangs noch zurückhaltenden Frauen schnell für das nasse Element begeistern und baute Vertrauen zu den Schwimmanfängerinnen auf. In zehn Stunden binnen zwei Wochen erlangten fünf Frauen die Schwimmfähigkeit, die weiteren Teilnehmerinnen konnten ebenfalls viele Erkenntnisse sammeln. Zum Abschluss gratulierte Markus Fromm, der als regionale Fachkraft für Integration durch Sport in Nordthüringen tätig ist, den mutigen Frauen und beglückwünschte sie für die aufgebrachte Ausdauer und den Willen, um das Schwimmen erfolgreich zu erlernen. Er lud die jesidischen Frauen zum weiteren Sporttreiben ein, beispielsweise dem Frauensporttag des KSB Nordhausen oder zum Probetraining des Schwimmvereins ’90 Nordhausen. Der Initiator Murad Murad zeigte sich hocherfreut: „Die Frauen hatten in ihrer Heimat teilweise kein fließendes Wasser aus der Leitung. Jetzt konnten sie im Badehaus Nordhausen das Schwimmen lernen. Es ist wie in einem Märchen, das hätten sie nie für möglich gehalten. Vielen Dank an den Landessportbund Thüringen für die Unterstützung!“ Möglich wurde der Schwimmkurs durch die finanzielle Förderung des Thüringer Ministeriums für Migration, Justiz und Verbraucherschutz und des Thüringer Landesverwaltungsamtes über das Projekt „Regionale Fachkräfte Integration durch Sport 3“.