"Wir alle können etwas tun"

Die Kooperation des Saarländischen Tischtennisbundes mit dem Projekt Willkommen im Sport, unterstützt von Staatsministerin Aydan Özoğuz, der Beauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration der Bundesregierung, wird erweitert. Gemeinsames Ziel ist es, neue Impulse in den Vereinen zu setzen.

Um die gemeinsame Zusammenarbeit voranzubringen, verstärkt nun auch eine Syrerin das Team, die als Frau mit Fluchterfahrung als Vorreiterin vorangehen kann. Denn die Zielgruppe umfasst vor allem die Frauen und Mädchen mit Fluchterfahrung. Isabelle Six vom Saarländischen Tischtennisbund ist überzeugt von dieser verstärkten Kooperation. „Wir sehen in dem Projekt eine große Chance, um durch unseren Sport Frauen mit Fluchterfahrung die Tür zur Vereinswelt zu öffnen“, erklärt sie. „Wir möchten einen Beitrag leisten, die gegenseitige Toleranz und gesellschaftliche Integration zu fördern, indem wir im Besonderen den Kindern das Angebot, gemeinsam Tischtennis zu spielen, zugänglich machen. Für die Frauen beziehungsweise Familien versprechen wir uns damit eine aktive Beteiligung auf allen Ebenen des Vereinslebens.“

Mit der Zusammenarbeit sollen neue Impulse in den Vereinen gesetzt, das Miteinander gestärkt, Sprachbarrieren abgebaut oder sogar überwunden und die jeweils andere Kultur kennengelernt werden. Der sportfachliche Aspekt rückt zugunsten der Sozialisation in den Hintergrund. Neue Angebote im Verein können dazu beitragen, die Frauen und deren Familien zu gewinnen und im Verein zu integrieren. Beide Seiten sollen davon profitieren. Six: „Gleichzeitig sehen wir das Potenzial bei den Vereinen, ihr Angebot anzupassen oder gar zu erweitern, um auf die Interessen und Bedürfnisse von Frauen mit Fluchterfahrung eingehen zu können.“

Ein großes Ziel ist es, langfristig dem Vereinssterben und dem Mitgliederrückgang entgegenzuwirken. „Für die Vereine ist die Aufgabe der Mitgliedergewinnung ein gefühltes Mammutprojekt, was durch den stetigen Rückgang der Mitgliederzahlen jährlich erschwert wird und bei einigen wenigen bereits in der Resignation gemündet ist. Wir alle können etwas tun“, ist Six überzeugt. Die Herausforderung, so Six, bestehe darin, die Vereine mitzunehmen. Dass sich dieses Unterfangen lohnt, zeigen engagierte Vereine wie etwa die TTG Marpingen-Alsweiler.

„Durch verschiedene Projektmaßnahmen können Vereinen auch materielle Unterstützung finden“, berichtet Six. „Ebenso möchten wir im Bereich der Qualifizierung die Zusammenarbeit angehen und das Fortbildungsangebot dem Bedarf anpassen. Für den Nachwuchs in den Vereinen benötigen wir qualifizierte Trainer. Hier wird der STTB einen Schwerpunkt setzen.“

Derzeit ist eine Initiative im Großraum St. Ingbert geplant: Die Veranstaltung hat zum Ziel, Frauen mit Fluchterfahrung zu einem moderierten Erfahrungsaustausch einzuladen. Während sich die Frauen über das Thema Diskriminierung austauschen, haben die Kinder die Möglichkeit, in der Halle Tischtennis zu spielen und das Mitmachangebot des Sportmobils zu nutzen.