"Wir möchten Vorbilder sein"

Aktive Sportler und Engagierte diskutierten auf der Frankfurter Buchmesse zum Thema "Integration durch Sport - Bunte Vorbilder?"

picture-alliance/Michael Schick
Diskutierten auf der Frankfurter Buchmesse u.a. über Vorbilder mit Migrationshintergrund im Sport (v.li.): Monika Staab, Daniela Fuß, Timur Oruz, Alhassane Baldé, Simon Kirch.

Braucht der Sport Vorbilder mit Migrationshintergrund? Und wie steht es um die Integration durch Sport in Deutschland? Diesen und weiteren Fragen widmeten sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion auf Einladung des DOSB-Programms "Integration durch Sport".

Zwei aktive Sportler, die beide erst vor wenigen Wochen aus Rio zurückgekehrt waren, standen der Sport1-Moderatorin Daniela Fuß Rede und Antwort: Paralympics-Teilnehmer Alhassane Baldé und Hockey-Nationalspieler Timur Oruz berichteten aus erster Hand über ihre Erfahrungen als Spitzensportler, auch mit Blick auf ihren Migrationshintergrund. Sie machten deutlich, dass sie selbst gern als Vorbilder agieren, um junge Menschen fürs Sporttreiben zu begeistern - die Herkunft sei dabei zweitranging. Aushängeschilder könnten ein wichtiges Signal setzen, um die Leistungen des Sports für die Integration noch stärker hervorzuheben. Auch die international erfolgreiche Fußballtrainerin Monika Staab und der Integrationsbeauftragte des Landessportverbandes für das Saarland, Simon Kirch, waren sich einig, dass die Vereine in Deutschland unverzichtbar sind für eine gelungene Integration. "Der Leistungssport braucht den Breitensport, gerade in der Integrationsarbeit", so Kirch, ein ehemaliger Weltklasseläufer, der das enorme Engagement der vielen Ehrenamtlichen hervorhob. Über diese positiven Beispiele und persönlichen Geschichten müsse noch mehr berichtet werden, forderte Staab ein.

Die Integration im und durch Sport in Deutschland ist schon weit vorangeschritten, daran bestand bei den Diskutanten kein Zweifel. Aktuell bestehe die Chance, Geflüchtete für den Sport im Verein zu begeistern, um ihnen einen ersten Schritt in der neuen Heimat zu ebnen. Das Programm "Integration durch Sport" kann hierbei auf jahrelange Erfahrungen zurückgreifen - und auf die Ideen von Profisportlern, die zeigen, dass der eigene "Migrationshintergrund" auf lange Sicht in den Hintergrund rückt.

Quelle: DOSB


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    Diskutierten auf der Frankfurter Buchmesse u.a. über Vorbilder mit Migrationshintergrund im Sport (v.li.): Monika Staab, Daniela Fuß, Timur Oruz, Alhassane Baldé, Simon Kirch.