Ein Brüderpaar aus Syrien integriert sich beim LSV-Vereinsservice in Kiel

Zusammen mit ihrem Vater kamen die Brüder Ahmad und Yousef Alsalhani als Geflüchtete im Jahr 2015 nach Deutschland. Schon bald nach ihrem Umzug nach Schleswig-Holstein begannen sie eine gemeinsame Tätigkeit in einer Segelmacherei in Kiel. Die Familie Alsalhani brachte bereits technische und handwerkliche Kenntnisse aus Syrien mit, da sie in Damaskus eine Polsterei besaß. Seit 2016 arbeiten die Brüder beim Vereinsservice des LSV Schleswig-Holstein. Teamleiter Heico Tralls war begeistert über die neuen Mitarbeiter: „Gerade in den ersten beiden Jahren der Flüchtlingskrise war uns Ahmad bei Veranstaltungen eine sehr wichtige Stütze, da er sich gegenüber den Geflüchteten in der gemeinsamen Sprache ausdrücken konnte. Auch Yousef fügte sich wunderbar ins Team ein. Wegen seiner handwerklichen Talente konnten wir ihn auch gut im technischen Dienst einsetzen.“

 

In einem Interview beantworteten Ahmad und Yousef Alsalhani acht Fragen zu ihrem neuen Leben in Deutschland.

LSV: In welchem Jahr seid ihr nach Schleswig-Holstein gekommen?

Yousef Alsalhani: „Ich bin im Jahr 2015 aus meiner Heimat Syrien nach Deutschland gekommen.“ 

Ahmad Alsalhani: „Im Jahr 2015 habe ich einen Asylantrag in Deutschland gestellt und habe dann meinen Aufenthaltstitel Anfang 2016 bekommen. Im Februar 2016 bin ich nach Schleswig-Holstein umgezogen und habe bei einer Firma in Kiel angefangen zu arbeiten.“

LSV:  Habt ihr auch in Syrien schon Sport getrieben?

Yousef: „Ich habe in Syrien zwei Sportarten betrieben. Ich war beim Judo und beim Breakdance aktiv.“

Ahmad: „Auch ich war in Syrien beim Judo aktiv und habe zusätzlich noch Badminton gespielt. In Deutschland bin ich in die Kieler Yacht Schule eingetreten, um dort Segeln zu lernen. Die Idee dazu bekam ich bei meiner Arbeit in der Segelmacherei.“

LSV:  Was ist beim Sport in Deutschland anders als ihr es aus Syrien kennt?

Yousef: „Nach meiner Meinung gibt es beim Sport zwischen Deutschland und Syrien nicht so große Unterschiede. Beim Sport läuft es in beiden Ländern ähnlich.“

Ahmad: „Ich finde, dass der Sport in Deutschland durch die Stadt und die Vereine mehr gefördert und organisiert wird, anders als in Syrien.“

LSV:  Welche Aufgaben habt ihr beim Vereinsservice des LSV Schleswig-Holstein? 

Yousef: „Beim Vereinsservice des LSV habe ich im Jahr 2016 angefangen zu arbeiten. Mein Aufgabenbereich besteht im Aufbau und Abbau der verschiedenen Module. Dabei arbeite ich mit dem Team des Vereinsservice zusammen. Wir beaufsichtigen auch die Kinder bei der Nutzung der Geräte und zeigen den Kindern, wie sie die Geräte benutzen können und welche Regeln sie beachten müssen.“

Ahmad: „Zusammen mit meinem Bruder habe ich im Mai 2016 durch Vermittlung von Karsten Lübbe beim Vereinsservice angefangen. Im Team betreue ich auch die Kinder und kümmere mich um den Aufbau der Spielmodule.“

LSV:  Was hat euch bei der Zusammenarbeit mit deutschen Kolleginnen und Kollegen am meisten überrascht? 

Yousef: „Die Kollegen haben mich am Anfang sehr gut eingearbeitet und mir alles für meine Arbeit beigebracht. Besonders hat mich überrascht, wie die Kollegen arbeiten. Sie haben immer sehr viel Geduld bei der Arbeit.“

Ahmad: „Am Anfang war es wegen der Sprachbarriere nicht so einfach, mit meinen Arbeitskollegen zu kommunizieren. Mit der Zeit ging es aber immer leichter.“

LSV:  Fühlt ihr euch gut integriert in Deutschland? 

Yousef: „Ja, ich fühle mich gut integriert in Deutschland. Für mich ist es schön, eine neue Kultur kennen zu lernen. Ich freue mich auch darüber, hier in Deutschland immer neue Leute zu treffen und kennen zu lernen. In Kiel mache ich eine Ausbildung zum KFZ Mechatroniker.“ 

Ahmad: „Ja, ich fühle mich auch gut integriert in Deutschland. Ich studiere Medizintechnik an der Technischen Hochschule Lübeck.“ 

LSV:  Hat der Sport euch bei der Integration geholfen?

Ahmad: „Der Sport hat uns dabei geholfen, neue Freunde zu finden und man fühlt sich beim Sport als ein Teil dieser Gesellschaft.“

LSV:  Was gefällt euch gut an der deutschen Art zu leben?

Ahmad: „Mir gefallen am Leben in Deutschland die Freiheit und die Menschenrechte.“

Wir bedanken uns bei Ahmad und Yousef Alsalhani für die Beantwortung unserer Fragen.