(1) Pfarrer Klaus-Peter Weinhold

Frankfurt (ids) Der Sport war schon immer ein ganz wichtiger Teil seines Lebens und hat ihm viel gegeben. Mittlerweile ist Pfarrer Klaus-Peter Weinhold auch überzeugt, dass der Sport den vielen ausländischen Menschen in Deutschland helfen kann, in diesem Land Fuß zu fassen und heimisch zu werden.

 “Der Sport hat die Riesenchance, die Integration zu fördern,” betont Weinhold, “denn jeder hat ohne große kulturelle Vorbildung die Möglichkeit, andere Menschen und damit das Land kennen zu lernen.” Keine noch so große Sprachbarriere kann das gemeinschaftliche Sporttreiben verhindern, denn die Regeln sind für alle gleich.

Dank seines Amt ist Weinhold in der Lage, selbst eine Menge zu unternehmen, um die Integrationskraft des Sports zu fördern. Seit 1992, also seit über zehn Jahren, fungiert der frühere Volleyballer als Sportbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und müht sich nach Kräften, die positiven Wirkungen der Religion und der Sportes zusammen zu bringen. “Die eigentliche Arbeit in der Kooperation mit den konkreten Projekte obliegt sicherlich den Landeskirchen”, meint der Oberkirchenrat, “ich bin mehr in der Funktion des Moderators”.

Aber sobald sich eine Gelegenheit bietet, streicht er die Vorteiles des Sports zur Förderung des gelungenen Neben- und Miteinanders von verschiedenen Kulturen heraus, so beim Präventionstag im Frühsommer 2003 in Wolfsburg, bei dem er zu dieser Thematik referierte. “Der Sport ist das Gegenmodell von Ausgrenzen, von der Isolation, von der Vereinsamung”, ist sich Weinhold sicher. “Auch das Selbstwertgefühl der Migranten wird wieder gestärkt.” Die Integration zieht sich durch alle Aufgabengebietes des studierten Theologen, angefangen von Sport für Kinder und Jugendliche über Familiensport bis hin zum Seniorensport.

Allerdings darf dieser Sport aus seiner Sicht nicht völlig dem knallharten Leistungsgedanken verpflichtet sein, “es muss ein sanfter Sportbegriff sein”. Darunter versteht Weinhold den Verzicht auf Leistung als oberste Maxime, der sich alles unterzuordnen hat, denn Leistung verträgt sich nicht immer mit der angestrebten Eingliederung.

Was Spitzensport ist, das weiß Weinhold nur zu gut. In den 70-er Jahren gehörte er zu den besten Volleyballern des Landes, spielte in der Nationalmannschaft und stand in der Traditionsmannschaft des Hamburger SV, die damals als die beste in der Bundesliga galt. Als er dann seinen Berufswunsch verwirklichte und normaler Pfarrer in Hamburg und dann Glücksburg wurde, war es mit dem Spitzenvolleyball vorbei.

Aber der Sport ließ ihn nicht los, bald gab es wieder Kontakt auch zum Leistungssport. Mittlerweile bietet er sich den Athleten als Seelsorger an, wenn sie Probleme haben. Er begleitet sie seit seinem Amtsantritt als Sportpfarrer zu Universiaden und Olympiaden. Ein ungewöhnlicher Weg in den Zeiten, in denen es die Kirchen immer schwerer haben. Wie stark die zusammenführende Wirkung des Sports ist, kann er gerade bei diesen Spitzenereignissen immer wieder ablesen, bei denen Sportler aus allen Ende und Ecken der Welt miteinander harmonieren.

 

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