Ein Platz in der neuen Heimat

Die Syrer Bakri Sari und Shafeek Abdulkarim leben seit ihrer Ankunft in Deutschland in der Gemeinde Nohfelden. Beim FV Gonnesweiler wurden sie nun in den Vorstand gewählt.

Seit gut einem Jahr leben Shafeek, der 26 Jahre alt ist, und Bakri, der bald 28 wird, in der Gemeinde Nohfelden. Beide flohen vor dem Krieg in Syrien, beide fanden eine vorläufige neue Heimat im Saarland. Mittlerweile haben sie sich gut eingelebt, was auch ihrem Engagement beim FV Gonnesweiler zu verdanken ist. Shafeek und Bakri wurden bei der Jahreshauptversammlung Anfang März dieses Jahres nicht nur zu Integrationsbeauftragten ernannt, sondern auch in den Vereinsvorstand gewählt. Shafeek, der in seiner Heimat klassischer Straßenfußballer war, hilft im Spielbetrieb mit, der studierte Betriebswirt und Banker Bakri, der in Syrien seinen Bachelor machte, ist zweiter Kassierer.

„Am Anfang war es schwer, vor allem mit der Sprache. Saarländisch verstehen wir immer noch nicht so gut“, berichtet Bakri in flüssigem Deutsch. Ausdrücke wie „ei jo“ oder „ich han“ benutzen aber beide selbst gern. Negative Erfahrungen haben sie in Deutschland noch nicht gemacht. Bakri: „Wir haben viele nette Leute kennengelernt. Auch beim Verein herrscht eine gute Stimmung, es macht viel Spaß.“

Die beiden Fans des FC Bayern München vermissen das syrische Essen, haben in Deutschland aber auch ihre Liebe zu Kartoffeln entdeckt. „Vor allem Kartoffelsuppe mit Waffeln“, erzählt Shafeek begeistert. Sowohl Shafeek als auch Bakri wollen irgendwann einen ordentlichen Beruf und eine Familie. Sie können sich durchaus eine Zukunft im Saarland vorstellen. „Sobald ich Arbeit gefunden habe, will ich hier bleiben“, erklärt Bakri. Auch ein Studium im Saarland wäre denkbar, wenn es sich finanzieren lässt. Erst einmal steht für ihn aber ein Bank-Praktikum in St. Wendel an. Shafeek will ebenfalls über Praktika den richtigen Beruf für sich finden.