Gelungene Premiere der VIS*IT Games
Am 10.08.2025 fanden zum ersten Mal die VIS*IT Games in Halle auf dem Universitätssportplatz statt. Organisiert werden sie durch das Team des Bundesprogrammes „Integration durch Sport“ aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg. Die Teilnehmenden treten als Gruppe an und hatten verschiedene Sportarten zu absolvieren. Im Vordergrund steht dabei nicht die Ermittlung des sportlichsten Teams, sondern der gemeinsame Spaß an der Bewegung — bei Fußball, Basketball und einer Überraschung...

18.08.2025

Es ist bereits heiß auf dem Sportplatz, Musik tönt aus den Boxen. Wegen des heißen Sommertags sind eine Reihe Pavillons als Schattenspender und Planschbecken zum Füße abkühlen aufgebaut. Die teilnehmenden Teams bilden eine bunte Mischung. Sie bestehen aus Schüler*innen, Familienvätern mit ihren Söhnen, es gibt Männer-, Frauen- und gemischten Teams, Teams die aus Freunden, Familienmitgliedern oder Vereinskolleg*innen bestehen. Und manche lernen sich erst vor Ort kennen: eine Gruppe mit einem Ausfall gewinnt spontan einen neuen Mitstreiter hinzu, der bisher kein Team aber viel Lust auf Sport hatte.
Die Teilnehmenden sind für die VIS*IT Games, wie das Sportfest heißt, zum „Sportplatz Ziegelwiese“ gekommen. VIS*IT steht für „Vielfalt im Sport – Integration und Teilhabe“. Die Spiele haben das Ziel, für verschiedenste soziale Gruppen ein Sportfest zu bieten, bei dem es vor allem um den Spaß und faires Sporttreiben geht, erklärt David Sieber, der Hauptorganisator vom Landessportbund Sachsen-Anhalt. Das Miteinander und auch die Vielseitigkeit stehen im Vordergrund - auch bei den Sportarten. Denn die Teilnehmenden mussten gleich drei unterschiedliche Disziplinen absolvieren: Street Soccer, 3x3 Basketball und ein Mystery Game des Trendsportring Halle. Das Konzept wurde im Programm „Integration durch Sport“ gemeinsam durch Kolleg*innen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg entwickelt, und bei den Spielen in Halle waren Mitarbeiter*innen der Sportverbände aller drei Bundesländer gemeinsam im Einsatz.
Fair spielen, fair gewinnen
Die Spiele beginnen mit Fußball im Street Soccer Stil, danach folgt Basketball, jeweils drei gegen drei und jeder gegen jeden. Die Teams sind unterschiedlich groß. Manche haben vier, andere nur einen oder keine Auswechselspieler*innen. Nach einigen Spielen in der Sonne machen sich die Unterschiede bemerkbar. Drei Minuten Spielzeit können sich sehr lang anfühlen. Doch die Spielerinnen und Spieler sind motiviert. Alle wollen gerne gewinnen, doch keiner ist dabei verbissen. Alle Spiele bleiben fair, freundlich und spaßbetont. „Wir hatten so ein bisschen Angst, dass nur Männerteams da sind und die vielleicht härter spielen, aber ist ja alles sehr fair“, freut sich das Mädchenteam „Rhinodinos“. Das Awareness-Team, das für dieses Event bereitsteht, muss in dieser harmonischen Atmosphäre nicht zum Einsatz kommen.
Im Tagesverlauf stoßen weitere Freunde, Freundinnen und Familienmitglieder hinzu, die ihre Teams anfeuern. Es gibt Unterstützung am Spielrand, von den kleinsten Kindern bei Team „Gobi“ bis hin zu dem Großvater bei Team „No Plan Squad“. Der Moderator Vincent Göhre hält alle bei Laune und sorgt dafür, dass jedes Team informiert ist, wann sie wieder spielen.
Mysterium um dritte Sportart wird gelüftet
Es gibt Teams mit mehreren Fußballern, die „Rhinodinos“ wiederum sind eine Gruppe Basketballerinnen. Sie alle müssen aber alle Sportarten durchführen. Das Mystery Game bleibt bis kurz vor Start ein Mysterium und das Rennen um die ersten Plätze daher noch offen. Die Spekulationen sind vielfältig: von Volleyball, Floorball und Leichtathletik, zu Spikeball oder Hobby-Horsing. Am Ende stellt sich das Mystery Game als ein Parcours aus mehreren Stationen heraus: eine Slackline überqueren, Akrobatikfiguren bauen, Kendamatricks vorführen und Calisthenics Übungen absolvieren. Gleich mehrere Herausforderungen zum Abschluss, aber „das kriegen wir schon hin als Team“, sagen sich die „Kellis“, als sie die Stationen sehen.
Die Teams geben noch einmal alles, um auch in dieser Sportart so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Die Akrobatikübungen fordern eine gute Zusammenarbeit, Kendama eher Geschicklichkeit. Robert Saß vom Trendsportring, der die Kendama-Station betreut, war zufrieden, „weil es halt wirklich immer wieder andere Skills an den einzelnen Stationen abgefordert hat. Ich glaube es war auch cool, dass wirklich niemand so richtig vorher wusste, was passiert, dass man sich nicht schon vorbereiten konnte“.
Wertschätzung, Spaß, und ein Sieg für „Generations“
Die Teilnehmenden feuern auch die anderen Teams bei den eher ungewohnten Übungen an. Die Stimmung ist gut, und nicht nur die „Gruppe Spaß“ hat sichtbar ihren Spaß. „Also wer will nicht gewinnen“, sagen die „Rhinodinos“ auf die Frage nach ihrer Motivation. „Aber unser Hauptding war, dass wir zusammen was machen können. Gerade da wir durch die Sommerferien lange kein Training hatten, ist es cool, sich mal wieder zu treffen und zusammen Sport zu machen.“
Auch das „No Plan Squad“ wollte sowohl Spaß haben als auch gewinnen. 50 Prozent dessen haben sie erfüllt. Gewonnen haben sie nicht, den ersten Sieg bei den VIS*IT Games fährt „Generations“ nach Hause. Doch die „No Plan Squad“ Mitglieder sagen lachend: „Spaß gemacht hat es auf jeden Fall. Gerne wieder. Was gewinnen angeht, da steigern wir uns dann Stück für Stück“.
Das Organisationsteam hofft ebenfalls auf ein Wiedersehen. „Die VIS*IT Games haben gezeigt, dass gemeinsamer Spaß am Sport auch in einem Wettbewerbsformat stattfinden kann. Beim 3x3 Basketball beispielsweise hat ein Team mit einem ‚Buzzerbeater‘ das Spiel im letzten Moment noch für sich entschieden und beide Teams waren total beeindruckt. Wertschätzung spielt eine riesige Rolle, was auch die Teilnehmenden mitlebten und ausstrahlte“, fasst Markus Jahn vom LSB Sachsen den Tag zusammen. Das Konzept der Sportspiele kam gut an, die Teams sind sehr gut miteinander umgegangen und die positive Stimmung aller war ansteckend, resümiert Jonas Weber der Brandenburger Sportjugend. Auf dieses Potential soll im kommenden Jahr aufgebaut werden, für weitere VIS*IT Games mit noch mehr Teams.
Text: LSB Sachsen-Anhalt/Nina Kolarzik
Hintergrund:
Das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ wird mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern und durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie durch den DOSB gefördert. Der LSB Sachsen-Anhalt erhält zudem eine projektbezogene Förderung durch das Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt.