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„Integration und Sport finden nicht am Schreibtisch statt“

Wie gelingt Integration im Vereinssport – und was leistet das Bundesprogramm? Das stand beim Besuch des BAMF-Referats im Bundesprogramm im Mittelpunkt.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

14.07.2025

  • Ein Gruppenfoto vom Vereinsbesuch zeigt alle elf beteiligten Personen vor einer Wand, auf der das Vereinslogo zu sehen ist.
  • Die anwesenden Personen des Vereins, DOSB und BAMF sitzen an einem Tisch zum Austausch.

    Wie gelingt gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Sport – und wie kann ein Bundesprogramm diese Arbeit nachhaltig unterstützen? Beim zweitägigen Besuch des BAMF-Referats „Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ im DOSB ging es um strategische Ausrichtung und persönlichen Austausch. Im Zentrum standen dabei nicht nur Gespräche auf Programmebene, sondern vor allem die Erfahrungen aus der Vereinsarbeit – beim Frankfurter Stützpunktverein FC JUZ Fechenheim 83 e.V.

    Gelebte Integration auf dem Sportplatz: Vereinsbesuch beim FC JUZ Fechenheim

    Den Auftakt des Besuchs bildete ein lebendiger Austausch beim FC JUZ Fechenheim 83 e.V. – einem Stadtteilverein, der sich seit 1983 für Teilhabe, Toleranz und insbesondere Kinder- und Jugendarbeit engagiert. Begrüßt wurde die Gruppe durch den Vereinsvorsitzenden Heribert Schmidt-Wallenborn, der gemeinsam mit weiteren Engagierten – darunter Jugendleiter André Siebertz und Nicole Siebertz-Bank, verantwortlich für die Schul-AGs – von der täglichen Arbeit im Verein, aktuellen Herausforderungen und kleinen wie großen Erfolgsgeschichten berichtete.

    Die Gesprächsrunde war in ihrer Zusammensetzung besonders: Erstmals kamen Vertreter*innen aus allen Ebenen des Bundesprogramms an einem Tisch zusammen – vom Verein über die Kolleg*innen der hessischen Sportjugend und des Programms „Integration durch Sport“ in Hessen, die den Besuch organisiert und begleitet hatten, über das Bundesprogramm-Team im DOSB bis hin zum BAMF als Fördergeber. Der FC JUZ Fechenheim versteht sich als offener, niedrigschwelliger Anlaufpunkt im Quartier. Rund 180 Mitglieder zählt der Verein – 90 % davon sind Kinder und Jugendliche, viele von ihnen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte. Im Fokus steht dabei nicht der Leistungsgedanke, sondern das gemeinsame Erleben, das Miteinander im Alltag.

    „Sportvereine, vor allem die kleineren, stehen vor einer Reihe von Herausforderungen. Seien es finanzielle Herausforderungen, der Mangel an haupt- und ehrenamtlichen Unterstützern oder der demografische Wandel. Die Vereine müssen hier kreativ sein, flexible Lösungen finden. Auch die Unterstützung durch öffentliche Fördermittel ist hier von großer Bedeutung. Da der Sport Menschen mit Migrationsgeschichte besonders gut ermöglichen kann, aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben, möchte das Programm IdS die Vereine bei ihrer so wichtigen Arbeit unterstützen.“, betonte Daniel Dwars, Referatsleiter im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

    „Sportvereine, vor allem die kleineren, stehen vor einer Reihe von Herausforderungen. Die Unterstützung durch öffentliche Fördermittel ist hier von großer Bedeutung. Da der Sport Menschen mit Migrationsgeschichte besonders gut ermöglichen kann, aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben, möchte das Programm IdS die Vereine bei ihrer so wichtigen Arbeit unterstützen.“ - Daniel Dwars, Referatsleiter im BAMF

    Diese Herausforderungen kennt auch der FC JUZ Fechenheim gut – besonders im Hinblick auf ehrenamtliches Engagement. Das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ bietet hier gezielte Unterstützung: Über die Projektförderung können beispielsweise Honorare oder Bildungsmaßnahmen ermöglicht werden, die sonst kaum finanzierbar wären.

    „Mich hat der persönliche Einsatz der Menschen, die ich beim JUZ Fechenheim getroffen habe, schwer beeindruckt.“, sagte Daniel Dwars im Nachgang zu dem Besuch vor Ort. „Man hat förmlich gespürt, dass die Arbeit im Verein, für die Jugendlichen und für den Stadtteil für die Vereinsverantwortlichen und Betreuer*innen eine Herzensangelegenheit ist.“ Bianca Tamadon, Bundesprogrammleitung IdS im DOSB, ergänzte dazu: „Was ich beim FC JUZ Fechenheim 83 e.V. gesehen und erlebt habe, hat mir einmal mehr gezeigt: Sportvereine sind Orte, die Räume für Begegnung schaffen und an denen echte Gemeinschaft entsteht. Sie tragen unsere Gesellschaft leise und unauffällig, aber stets wirksam.“

    „Was ich beim FC JUZ Fechenheim 83 e.V. gesehen und erlebt habe, hat mir einmal mehr gezeigt: Sportvereine sind Orte, die Räume für Begegnung schaffen und an denen echte Gemeinschaft entsteht. Sie tragen unsere Gesellschaft leise und unauffällig, aber stets wirksam.“ - Bianca Tamadon, Bundesprogrammleitung

    Austausch auf Bundesebene: Strategische Gespräche beim DOSB

    Am zweiten Tag lag der Fokus auf dem vertieften Austausch zur Arbeit im DOSB und zur Weiterentwicklung des Bundesprogramms. In kleinen Runden stellte das Team im DOSB seine Arbeitsbereiche vor – von Kommunikation und Bildung über Förderung und digitale Prozesse bis hin zur Netzwerkarbeit. Dabei wurden aktuelle Entwicklungen, politische Rahmenbedingungen und langfristige Ziele diskutiert. „Sport und Integration finden nicht am Schreibtisch statt. Und genauso wenig lässt sich ein so wichtiges Bundesprogramm wie IdS ohne den persönlichen Austausch innovativ und erfolgreich gestalten. Der Austausch mit dem DOSB und auch der Besuch des Vereins vor Ort haben mir wieder einmal gezeigt, dass das BAMF auf Bundes-, Landes- und lokaler Ebene engagierte und begeisternde Partner*innen hat. Das motiviert mich, das Programm und seine Ziele weiter voranzubringen.“, so Daniel Dwars als Fazit zum Besuch in Frankfurt.

    „Sport und Integration finden nicht am Schreibtisch statt. Und genauso wenig lässt sich ein so wichtiges Bundesprogramm wie IdS ohne den persönlichen Austausch innovativ und erfolgreich gestalten." - Daniel Dwars

    Der zweitägige Besuch bot damit nicht nur Raum für strategische Gespräche, sondern auch für persönliche Begegnungen und neue Impulse. Die Erfahrungen vor Ort und im direkten Austausch stärken das gemeinsame Verständnis – und damit auch die Basis für eine weiterhin erfolgreiche Programmarbeit.

     

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