ANSPRECHPARTNER, CHAUFFEUR UND DETEKTIV

Wie Markus Fromm Menschen mit Migrationshintergrund betreut.

Foto: KSB Unstrut-Hainich e.V.
Die regionale Fachkraft Markus Fromm (rechts im Bild) mit Noura Balsha und ihren Söhnen Daniel, Abdu und Taim (von links). Foto: KSB Unstrut-Hainich e.V.

Vor wenigen Jahren floh Noura Balsha mit ihrem Partner Allaa und ihren zwei Söhnen vor dem Krieg in Syrien nach Deutschland. Inzwischen ist die Familie zu fünft und hat im Unstrut-Hainich- Kreis eine Heimat gefunden, auch sportlich. Dabei geholfen hat Markus Fromm, der als „Regionale Fachkraft für Integration durch Sport“, gefördert durch das Thüringer Landesverwaltungsamt und das Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, tätig ist und die Familie zu verschiedenen Sportvereinen in der Region vermittelt hat. Dabei war Fromm nicht nur Ansprechpartner und Vermittler, sondern mitunter auch Chauffeur. Vor Beginn der Corona-Pandemie lebte die syrische Familie in der Gemeinschaftsunterkunft in Obermehler, von dort aus fuhr Fromm insgesamt acht Kinder aus acht Nationen mit dem Bus des Kreissportbundes Unstrut-Hainich zum Training. Unter ihnen: der älteste Sohn Abdulsalam Haj Hussein, der in der E-Jugend beim SV Fortuna 49 Körner spielt. „Das war eine ziemlich bunte Truppe mit Kids aus Afghanistan, Syrien, Georgien, Russland, Serbien, der Elfenbeinküste und dem Iran und Irak. Die Jungs haben sich auf Deutsch unterhalten, es blieb ihnen ja gar nichts anderes übrig“, erinnert sich Fromm. Auch zum Fußballcamp in den Sommerferien zu Soccer City brachte er Abdu und seine Freunde Ali, Fahad, Omid und Rashid nach Lengenfeld unterm Stein. Corona-Pandemie sorgte für Kontaktverlust „Den Jungs den Weg zum regelmäßigen Training und zu Punktspielen sowie dem Fußballcamp zu ermöglichen, erforderte zunächst Detektivarbeit“, lacht Fromm. Denn während des ersten Lockdowns im Rahmen der Corona-Pandemie zog die Familie im April 2020 aus der Gemeinschaftsunterkunft in Obermehler nach Mühlhausen. Die neue Adresse wurde Fromm aus Datenschutzgründen nicht ausgehändigt. „Das musste ich etwas mühselig selbst herausfinden, wo sie nun genau wohnen. Dann habe ich einfach mal geklingelt und die Familien haben sich sehr gefreut mich wiederzusehen“, verrät Fromm, der mit Limonade und selbstgebackenem syrischen Gebäck bewirtet wurde. Nebenbei hat der 31-Jährige die Formulare für die Spielerpässe ausgefüllt. „Wir sind Markus sehr dankbar dafür, wie er uns unterstützt“, erzählt Noura Balsha, die inzwischen bei der Frauensportgruppe vom SV 1899 Mühlhausen bei Katrin Kohl dabei ist. Auch Abdus jüngere Brüder Taim und Daniel stehen schon in den Startlöchern, endlich im Verein Fußball spielen zu können. Und selbst Abdus Vater, der ihn einige Male zum Training oder zu Spielen gefahren hat, kommt über das gemeinsame Fußball-Erlebnis mit anderen Eltern in Kontakt, was die Basis für gelungene Integration legt. „Das ist nur ein Beispiel unserer Arbeit, die jeden Tag neue Erfahrungen mit sich bringt. Genau das liebe ich an dem Job als regionale Fachkraft“, erzählt Fromm, der seit 1. November 2016 regionale Fachkraft ist.


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    Die regionale Fachkraft Markus Fromm (rechts im Bild) mit Noura Balsha und ihren Söhnen Daniel, Abdu und Taim (von links). Foto: KSB Unstrut-Hainich e.V.
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    „Wir sind Markus sehr dankbar dafür, wie er uns unterstützt“, erzählt Noura Balsha (links im Bild), die inzwischen bei der Frauensportgruppe vom SV 1899 Mühlhausen bei Katrin Kohl dabei ist. Foto: KSB Unstrut-Hainich e.V.