Der Vorsitzende des Sportkreises Rheingau-Taunus Manfred Schmidt konnte zahlreiche Ehrengäste zu dieser Veranstaltung begrüßen, darunter den Hessischen Minister des Innern und für Sport, Peter Beuth, den Vizepräsidenten des Landessportbundes Hessen (lsb h), Ralf-Rainer Klatt sowie viele weitere Vertreter aus Politik und Sport. „Wir haben mit diesem Projekt 2009 einen Stein ins Wasser geworfen in der Hoffnung, dass er viele Kreise zieht“, erklärte Schmidt. „Er hat es getan!“ Rolf Byron, Vorsitzender des Turngaus Mitteltaunus, der zusammen mit dem Sportkreis das Projekt „GIB“ im Jahr 2009 initiiert hatte, ließ die Meilensteine in einem kurzen Rückblick Revue passieren.
Beuth unterstrich in seinen Ausführungen, dass der Sport eine herausragende Rolle bei der Integration spiele. Zudem würden durch den Sport Werte wie Fairness, Teamgeist etc. vermittelt. „Der Sport ist die größte Bürgerbewegung in Hessen, denn in den 8000 Vereinen ist ein Drittel der hessischen Bevölkerung aktiv“, machte er deutlich. „Sport leistet einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Miteinander.“ Für das Projekt „GIB“ hatte der Minister zudem eine Zuwendung mitgebracht, um dessen mustergültige Arbeit zu unterstützen.
Ralf-Rainer Klatt dankte Politik und Sport in Taunusstein für die gute Zusammenarbeit bei diesem Projekt. „Integration muss eine Selbstverständlichkeit sein“, machte Klatt deutlich. Sport sei ein wichtiges Bindeglied zwischen den Kulturen, denn Sport spreche alle Sprachen. Die interkulturelle Öffnung der Vereine müsse in Zukunft forciert werden, so der Appell des lsb h-Vizepräsidenten.
Der Göttinger Sportsoziologe Prof. Dr. Michael Mutz beleuchtete in einem Impulsreferat aus wissenschaftlicher Sicht die verschiedenen Aspekte von sozialer Integration durch Sport. Seine Hauptthese, dass „Sport keine Allzweckwaffe für die Integration“ sei, rief nicht nur bei Staatsminister Peter Beuth heftigen Widerspruch hervor. Diese These von Mutz war auch zentrales Thema der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Frank Esser (Sportjugend Hessen) moderiert wurde. „Wer mit wachen Augen über die Sportplätze und durch die Turnhallen geht, sieht überall Integration“, so Beuth.
Umrahmt wurde das Programm von der Akrobatikgruppe des SV Neuhof, die von Hildegund Faber geleitet wird, und von der Garde des SV Neuhof. Die Darbietungen der jungen Akteure wurden mit viel Beifall bedacht.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Übergabe der Übungsleiter-Lizenzen an die elf Frauen, die an der Übungsleiterinnen-Ausbildung des Projektes „GIB“ teilgenommen hatten. Minister Beuth („Sie sind jetzt Botschafterinnen in Ihren Vereinen“) ließ es sich nicht nehmen, die Übungsleiter-Lizenzen persönlich an Sarka Breburdova, Bouchra Eljazouli, Martha Grijalva, Karin Ingrand, Birgit Kaiser, Sacha Lefebvre, Roswitha Lentz, Justyna Malinowska, Petra Meckel, Sarah Scheibinger und Nipa Schütz zu übergeben. Die frisch gebackenen Übungsleiterinnen dankten Ihrem Lehrteam, bestehend aus Carlo Wiegand, Bahar Akcayer-Schütter und Sarah Hense, sowie Selda Qaraoui, Manfred Schmidt und Rolf Byron dafür, dass sie diese Ausbildung ermöglich haben.