Cricket beim VfL Landshut-Achdorf – eine Erfolgsgeschichte der gelebten „Integration durch Sport“

Bis zu 140 km/h kann ein Cricketball an Geschwindigkeit aufnehmen. Seit letztem Jahr fliegen diese Bälle durch die Turnhalle und über das Freigelände des VfL Landshut-Achdorf. Der Verein leistet bemerkenswerte Integrationsarbeit und wird dabei vom Bundesprogramm „Integration durch Sport“ begleitet.

Das Sportbüro der Freiwilligenagentur Landshut (Fala) unterstützt Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung bei der Vorbereitung für die Aufnahme in die Regelvereine. Hamidullah Hamdard, Cricket-Trainer aus Afghanistan, wandte sich an Julia Haro vom Sportbüro der Fala, um eine Trainingsmöglichkeit für sich und seine Mannschaftskollegen, die über verschiedene Vereine verstreut waren, im Raum Landshut zu eröffnen. Nachdem die Fala bereits im Rahmen verschiedener anderer Projekte in Kontakt mit dem Bundesprogramm „Integration durch Sport“ stand, konnte ein erster Schritt zur Unterstützung der Mannschaft in die Tat umgesetzt werden. Gemeinsam machte man sich dann auf die Suche nach einem Verein, der die entsprechenden Voraussetzungen und Kapazitäten mitbringt und eine Cricket-Abteilung eröffnen wollte.

Der Vereinsvorsitzende Andreas Klinger beschreibt den Start des Projektes wie folgt: „Unser erstes Treffen verlief sehr positiv und war von gegenseitiger Sympathie geprägt. Vor allem die Einsatzfreude sowie die Begeisterung für die Sportart Cricket, die alle Beteiligten zeigten, überzeugten die anderen Vorstandschaftsmitglieder und mich davon, dieser Sportart in Landshut unbedingt eine neue Heimat zu bieten“. Sport spricht alle Sprachen und überwindet Grenzen. Sport verbindet. Gerade deshalb eignet sich das gemeinsame Sporttreiben besonders gut für gelebte Integration. Dabei ist das Programm „Integration durch Sport“ der optimale Kooperationspartner, um Integrationsprojekte finanziell zu unterstützen, diese beratend zu begleiten und Netzwerke gemeinsam auszubauen.

Was ist für Hamidullah Hamdard das Besondere am Cricket-Sport? Hamid erzählt, dass Cricket seine größte Leidenschaft seit seiner Kindheit ist und es immer etwas war, das er sehr vermisst habe, seitdem er sein Heimatland verlassen hat. „Es wächst Dein Herz voller Freude, wenn Du von einem Teamkollegen hörst: „Ich war deprimiert, so einsam und unglücklich. Ich habe meine Lebensfreude zurückgewonnen und auch mein Lächeln. Alles scheint leichter unter der Woche, wenn ich weiß, dass ich am Samstag zum Cricket gehe. Das Team ist jetzt meine Familie in Deutschland“.“

Nach nun fast einem Jahr Spielbetrieb wächst die Mitgliederanzahl kontinuierlich. Eine zweite Mannschaft konnte im Verein aufgenommen werden. Die Abteilung ist offen für neue Interessentinnen und Interessenten.